Nach Buschbränden Zahl der Toten auf Hawaii-Insel Maui steigt auf 89
Auf Maui ist die Zahl der Toten nach den verheerenden Bränden auf 89 gestiegen. Laut Medien handelt es sich um die tödlichste Waldbrandkatastrophe der jüngsten US-Geschichte. Die Notversorgung läuft schleppend.
Die Zahl der Toten nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 89 gestiegen. Das teilte der Gouverneur des Bundesstaats, Josh Green, Medienberichten zufolge bei einer Pressekonferenz mit. Laut Green handelt es sich damit um die tödlichsten Buschbrände in den USA seit mehr als 100 Jahren.
Zuletzt hatten die Behörden die Zahl der Toten mit 80 angegeben. Green hatte zuvor bereits angekündigt, er rechne mit weiteren Todesopfern. Es könne bis zu einer Woche dauern, bis sich die Rettungskräfte in allen betroffenen Orten durch Schutt und Asche vorgearbeitet haben.
Green: Notversorgung läuft schleppend
Die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA erklärte, dass rund ein Dutzend Bundesbehörden mit Hilfsmaßnahmen für die Brandopfer beschäftigt seien. 150 FEMA-Mitarbeiter, darunter auch Such- und Rettungstrupps, seien bereits auf Maui - weitere seien unterwegs.
Die Rettungsarbeiten werden zusätzlich dadurch erschwert, dass die Stadt Lahaina im Norden und Süden jeweils nur über eine große Zufahrtstraße erreichbar ist. Gouverneur Green räumte ein, dass die Notversorgung schleppend anlaufe, weil es schwierig sei, von anderen Inseln Material nach Maui zu bringen. Die Lage sei beispiellos verheerend.
Laut aktualisierten Zahlen des Pacific Desaster Center und der FEMA sind in dem Bezirk rund 2.200 Gebäude durch das Feuer beschädigt oder zerstört worden. Erste Schätzungen gehen von rund 5,5 Milliarden US-Dollar - umgerechnet 5,0 Milliarden Euro - für den Wiederaufbau dort aus.
Kritik an Katastrophenmanagement
Nicht nur die Notversorgung auf Maui bereitet Probleme - zuletzt mehrte sich auch die Kritik, dass auf Maui zu Beginn keine Warnsirenen zum Einsatz gekommen sein sollen.
In der Stadt Lahaina, die vor dem Unglück rund 13.000 Einwohner zählte, hatte es zudem Beschwerden darüber gegeben, dass eine Evakuierung möglicherweise zu spät angeordnet wurde - noch am Donnerstag hatte es laut "New York Times" auf Facebook Meldungen der Behörden gegeben, dass die Feuer unter Kontrolle seien. Später hatte Feuerwehr-Chef Bradford Ventura bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sich die Brände überraschend schnell ausgebreitet hätten und dass es zuvor "nahezu unmöglich" gewesen sei, schnell genug Evakuierungen anzuordnen.
Gouverneur Green sagte dem Sender CNN, er habe eine Untersuchung zu der anfangs schleppenden Reaktion der Behörden angeordnet.
Brände waren am Dienstag ausgebrochen
Neben den Feuern im Westen Mauis waren in weiteren Regionen der Insel sowie auf der Nachbarinsel Hawaii Anfang der Woche Brände ausgebrochen, die sich wegen starker Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern schnell ausgebreitet hatten. Mit einer Fläche von rund 1.900 Quadratkilometern ist die hawaiianische Insel etwa halb so groß wie die spanische Urlaubsinsel Mallorca.