Reaktionen auf den Tod Carters "Außergewöhnlicher Staatsmann und Humanist"
Weltweit haben Politiker des verstorbenen Ex-US-Präsidenten Carter gedacht. Präsident Biden nannte ihn "einen Mann der Prinzipien und Bescheidenheit". Bundeskanzler Scholz würdigte Carters Leistungen als Friedensstifter.
Mit Bestürzung und großer Anerkennung für dessen Lebenswerk haben Politiker auf der ganzen Welt auf den Tod von Ex-US-Präsident Jimmy Carter reagiert.
Amtsinhaber Joe Biden würdigte seinen demokratischen Parteifreund als "Mann der Prinzipien, des Glaubens und der Bescheidenheit". In einer Erklärung schrieben Biden und seine Ehefrau Jill: "Amerika und die Welt haben einen außergewöhnlichen Anführer, Staatsmann und Humanisten verloren".
Weiter schrieben sie: "Wenn jemand danach sucht, was ein Leben voller Sinn und Bedeutung ist - ein gutes Leben - schaut auf Jimmy Carter." Biden kündigte ein Staatsbegräbnis für Carter an.
Obama: Vorbild für "Würde und Gerechtigkeit"
Der frühere demokratische US-Präsident Barack Obama würdigte Carter als Vorbild für "Würde und Gerechtigkeit". Jimmy Carter "hat uns alle gelehrt, was es heißt, ein Leben in Anmut, Würde, Gerechtigkeit und im Dienste" anderer zu führen, schrieb Obama im Onlinedienst X. Er und seine Frau Michelle "senden unsere Gedanken und Gebete an die Familie Carter und an alle, die diesen bemerkenswerten Mann geliebt und von ihm gelernt haben".
Auch der designierte US-Präsident Donald Trump würdigte den Ex-Präsidenten. Carter habe in einer herausfordernden Zeit "alles in seiner Macht Stehende getan, um das Leben aller Amerikaner zu verbessern". Dafür seien ihm alle zu großem Dank verpflichtet. Entgegen den Gepflogenheiten hatte Carter auch nachfolgende Präsidenten immer wieder kritisiert - auch den Republikaner Trump.
George W. Bush: "Mann mit tiefen Überzeugungen"
Der frühere republikanische US-Präsident George W. Bush nannte Carter einen "Mann mit tiefen Überzeugungen". Sein Vermächtnis werde die Amerikaner "über Generationen hinweg inspirieren".
Carters "Bemühungen, eine bessere Welt zu hinterlassen", seien dabei "nicht auf seine Präsidentschaft" beschränkt gewesen. Bush hob hierbei insbesondere Carters Einsatz im Rahmen seiner gemeinnützigen Organisation Carter Center hervor. Als Beispiele für Carters Engagement nannte er den Bau bezahlbarer Wohnungen, die öffentliche Gesundheit und die Demokratie weltweit.
Scholz: "Großer Vermittler für Frieden"
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Carters Leistungen als Friedensstifter sowie als Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte. "Wir trauern mit unseren amerikanischen Freunden um ihren ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter. Die USA verlieren einen engagierten Streiter für die Demokratie", schrieb Scholz auf X. Die Welt verliere "einen großen Vermittler, der sich für Frieden im Nahen Osten und für Menschenrechte einsetzte".
Selenskyj mahnt zum Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Unterstützung Carters für die Ukraine. Während Carters Amtszeit sei die Ukraine zwar noch nicht unabhängig gewesen, erklärte Selenskyj im Onlinedienst X. Doch "sein Herz stand fest an unserer Seite in unserem andauernden Kampf für die Freiheit".
"Wir schätzen sein unerschütterliches Engagement für den christlichen Glauben und die demokratischen Werte sowie seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine angesichts der unprovozierten Aggression Russlands sehr", schrieb der ukrainische Staatschef mit Blick auf Carter weiter.
Selenskyj nahm Cartes Tod zudem zum Anlass für eine eindringliche Friedensmahnung. "Heute sollten wir uns daran erinnern: Frieden ist wichtig, und die Welt muss sich vereint gegen diejenigen stellen, die diese Werte bedrohen", erklärte er.
Starmer würdigt Carters Einsatz für Menschenrechte
Der britische Premierminister Keir Starmer erinnerte an Carters "lebenslanges Engagement für den Frieden". Dieser habe "mit seinem bemerkenswerten Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte die Zeit nach der Präsidentschaft neu definiert", erklärte Starmer auf X.
Carter habe seine "Ideale im Dienste anderer bis zum Schluss" gelebt. Als Beispiele nannte Starmer Carters Engagement für demokratische Wahlen weltweit, die Verbreitung von Gesundheitskonzepten mit der von ihm gegründeten Organisation Carter Center und "bis ins hohe Alter" den Bau von Wohnungen mit der Organisation Habitat for Humanity.
König Charles III. reagierte mit großer Betroffenheit auf den Tod Carters. "Er war ein engagierter Staatsdiener, der sein Leben der Förderung von Frieden und Menschenrechten gewidmet hat", so Charles. "Meine Gedanken und Gebete sind in dieser Zeit bei der Familie von Präsident Carter und dem amerikanischen Volk."
"Für Solidarität mit den Schwachen in Erinnerung"
UN-Generalsekretär António Guterres sagte, Carter habe wesentlich zum internationalen Frieden und zur Sicherheit beigetragen. "Präsident Carter wird für seine Solidarität mit den Schwachen, seine beständige Gnade und seinen ungebrochenen Glauben an das Gemeinwohl und unsere gemeinsame Menschlichkeit in Erinnerung bleiben."
Auch das französische Volk sei in Gedanken bei den Amerikanern, sagte Frankreichs Präsident Emanuel Macron. "Jimmy Carter hat sich sein ganzes Leben lang für die Rechte der Schwächsten eingesetzt und unermüdlich für den Frieden gekämpft. Frankreich spricht seiner Familie und dem amerikanischen Volk sein tiefes Mitgefühl aus."