Jimmy Carter (Archivbild)

Trauer um ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren gestorben

Stand: 30.12.2024 00:22 Uhr

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist tot. Er starb im Alter von 100 Jahren im Kreise seiner Familie, wie Carters Stiftung mitteilte. Der Demokrat amtierte von 1977 bis 1981 als 39. Präsident der USA.

Der frühere US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Carter starb in seinem Haus in Plains im Bundesstaat Georgia, wie seine Stiftung mitteilte. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 US-Präsident, 2002 wurde er für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

In den vergangenen Jahren hatte Carter zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und wurde zuletzt palliativ betreut. Zum letzten Mal war er im November vergangenen Jahres beim Begräbnis seiner Ehefrau Rosalynn in der Öffentlichkeit aufgetreten. Im Oktober hatte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Carter hinterlässt vier Kinder, elf Enkelkinder und 14 Urenkel. "Mein Vater war ein Held - nicht nur für mich, sondern für alle, die an Frieden, Menschenrechte und selbstlose Liebe glauben", zitierte die Stiftung Carters Sohn Chip. Geplant seien öffentliche Trauerfeiern in Atlanta und der US-Hauptstadt Washington.

Höhen und Tiefen als Präsident

Carter gewann 1976 die Präsidentenwahl als wenig bekannter Gouverneur von Georgia gegen den Republikaner Gerald Ford. Sein Versprechen, das amerikanische Volk niemals zu täuschen, fand nach Richard Nixons schändlichem Abgang und der Niederlage der USA in Südostasien Anklang.

Zu seinen Leistungen gehörte die Vermittlung des Friedens im Nahen Osten, für den er den ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat und den israelischen Premierminister Menachem Begin 1978 insgesamt 13 Tage lang in Camp David zusammenführte.

Hohe Inflation und die missglückte Befreiungsaktion der US-Geiseln in der Botschaft in Teheran im November 1979 kosteten ihn jedoch sein politisches Kapital. Carter wurden fehlendes diplomatisches Geschick und Zögerlichkeit vorgeworfen. Teheran ließ die Geiseln erst nach 444 Tagen im Januar 1981 frei; am Tag von Carters Amtsübergabe an Nachfolger Ronald Reagan.

Vier Jahrzehnte der humanitären Arbeit

Carter und seine Rosalynn gründeten 1982 gemeinsam das Carter Center und verbrachten die nächsten 40 Jahre damit, als Friedensstifter, Menschenrechtsaktivisten und Vorkämpfer für Demokratie und öffentliche Gesundheit um die Welt zu reisen. Carter, der 2002 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, half, die nuklearen Spannungen in Nord- und Südkorea abzubauen, eine US-Invasion in Haiti abzuwenden und Waffenstillstände in Bosnien und im Sudan auszuhandeln.

Bis 2022 hatte das Zentrum mindestens 113 Wahlen auf der ganzen Welt überwacht. Mit 90 Jahren nahm er noch aktiv am Hausbau der Organisation Habitat for Humanity teil.

Katrin Brand, ARD Washington, tagesschau, 30.12.2024 05:10 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 29. Dezember 2024 um 23:15 Uhr.