Oscar-Gala in Los Angeles "Oppenheimer" wird zum großen Abräumer
Sieben Oscars für den Favoriten: "Oppenheimer" ist der Gewinner des Abends. Die deutschen Kandidaten Wim Wenders und İlker Çatak gingen leer aus - dafür wurden zwei Filme mit Sandra Hüller ausgezeichnet.
"Oppenheimer" von Christopher Nolan hat den Oscar als bester Film gewonnen. Die US-Filmakademie zeichnete den biografischen Historienfilm über den Erfinder der Atombombe in der Nacht in Los Angeles mit ihrem wichtigsten Preis aus.
Insgesamt räumte der Film sieben Oscars ab: Nolan selbst erhielt für sein Werk den Preis für die beste Regie. Zudem bekam die Produktion zwei Schauspielpreise: Der Ire Cillian Murphy, der den US-Physiker Robert Oppenheimer darstellt, wurde als bester männlicher Hauptdarsteller geehrt. Robert Downey Jr. erhielt die Auszeichnung als bester Nebendarsteller - er spielte Oppenheimers Kontrahenten und Politiker Lewis Strauss. Der Film hatte vorab 13 Nominierungen bekommen, so viele wie keine andere Produktion.
Emma Stone als beste weibliche Hauptrolle
Der Preis für die beste weibliche Hauptrolle ging in diesem Jahr an Emma Stone für ihre Leistung in "Poor Things". Die groteske Komödie bekam insgesamt vier Auszeichnungen, etwa für Kostüm- und Maskenbild. Die ebenfalls in der Kategorie als beste Schauspielerin nominierte Deutsche Sandra Hüller ging leer aus. Auch die Filme der beiden deutschen Regisseure İlker Çatak ("Das Lehrerzimmer") und Wim Wenders ("Perfect Days") bekamen keine Auszeichnung.
Preise für "The Zone of Interest" und "Anatomie eines Falls"
Dennoch gewannen zwei Filme, in denen Hüller mitspielte: In der Kategorie bester internationaler Film erhielt das britische Auschwitz-Drama "The Zone of Interest" den Preis. Darin stellt die deutsche Schauspielerin die Ehefrau des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß dar. Der Film "Anatomie eines Falls" - in dem Hüller eine erfolgreiche Autorin spielt, die des Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt wird - wurde für das beste Originaldrehbuch ausgezeichnet.
Als beste Nebendarstellerin wurde die Schauspielerin Da’Vine Joy Randolph für ihre Rolle in dem Drama "The Holdovers" ausgezeichnet. Die US-Amerikanerin ist auch als Musicaldarstellerin bekannt. Tränenreich bedankte sich die Schauspielerin beim Publikum. "Ich danke, dass ihr mich anerkennt."
Dokumentarfilm über Mariupol
Als bester Dokumentarfilm wurde das Werk "20 Tage in Mariupol" ausgezeichnet. Der Film von Mstyslav Chernov, Michelle Mizner und Raney Aronson-Rath zeigte die Erlebnisse von Journalisten der Nachrichtenagentur AP, die rund drei Wochen in der ukrainischen Hafenstadt ausharrten, als diese Anfang 2022 von russischen Streitkräften belagert wurde. Unter großer Gefahr dokumentierten sie die katastrophalen Folgen der Belagerung für die Zivilbevölkerung. Die Doku, die in Zusammenarbeit mit dem SWR entstanden ist, erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen.
Während der Verleihung wurde auch an den Gaza-Krieg erinnert. Der Regisseur von "The Zone of Interest", Jonathan Glazer, sagte: "Ob es die Opfer des 7. Oktober in Israel oder der andauernden Attacke auf Gaza sind, alle sind Opfer dieser Entmenschlichung", sagte der Filmemacher.
Moderator Jimmy Kimmel führte durch die knapp dreieinhalbstündige Show, die zügiger inszeniert war als in früheren Jahren. Höhepunkt war für viele der Auftritt von Schauspieler Ryan Gosling, der mit Dutzenden tanzenden Männern das Lied "I’m Just Ken" aus dem Film "Barbie" sang.