Nach Messerattentat Rushdie auf einem Auge blind
Salman Rushdie ist seit dem Angriff vom August auf einem Auge blind und kann eine Hand nicht mehr bewegen. Das erklärte sein Agent in einem Interview. Rushdies Aufenthaltsort bleibt geheim.
Nach dem Attentat auf den Schriftsteller Salman Rushdie im August in den USA ist der 75-Jährige auf einem Auge erblindet. Zudem könne er eine Hand nicht mehr benutzen, sagte Rushdies Agent Andrew Wylie der spanischen Zeitung "El Pais". Wo sich der britisch-indische Schriftsteller befindet oder ob er noch im Krankenhaus ist, verriet Wylie nicht. "Er wird leben", sagte er lediglich.
Auf offener Bühne attackiert
Rushdie war auf einer Literaturveranstaltung in Chautauqua im US-Bundesstaat New York mit einem Messer angegriffen worden. Dabei erlitt er zahlreiche Wunden an Hals und Oberkörper und musste sich einer Notoperation unterziehen.
Der 24-jährige Angreifer, ein US-Bürger libanesischer Herkunft, muss sich wegen des Vorwurfs des Mordversuches vor Gericht verantworten.
Großes Entsetzen
In der westlichen Welt löste der Angriff großes Entsetzen aus. Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in Rushdies Buch "Die Satanischen Verse" hatte 1989 Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen.
Zwar distanzierte sich die iranische Regierung von Präsident Mohammad Khatami Ende der 1990er-Jahre von der Fatwa, doch das von einigen Organisationen auf Rushdie ausgesetzte Kopfgeld wuchs auf mehrere Millionen Dollar.
Jahrelang lebte Rushdie unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden, geheimen Orten. Seit einiger Zeit führte er aber wieder ein relativ normales Leben und trat immer wieder in der Öffentlichkeit auf.