Brände in Nordamerika Erneut Evakuierungen auf Hawaii und in Kanada
In Nordamerika kommt es aufgrund von langer Trockenheit weiterhin zu Bränden. Auf Maui musste eine Wohngegend in der Stadt Lahaina evakuiert werden, in den kanadischen Northwest Territories sogar eine ganze Ortschaft.
Wegen eines neuen Buschfeuers haben die Behörden auf der Hawaii-Insel Maui eine Wohngegend räumen lassen. Die Anordnung zur Evakuierung galt für ein auf Hügeln über Hotelresorts gelegenes Wohnviertel der Stadt Lahaina, die bei der Brandkatastrophe vor fast drei Wochen fast völlig zerstört wurde, wie die Notfallbehörde des US-Staats Hawaii beim Twitternachfolger X mitteilte.
Die Behörde gab später am Tag bekannt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurückkehren könnten. Das Feuer soll vier Hektar Landfläche verwüstet haben. Es brach nur wenige Kilometer von dem Stadtgebiet entfernt aus, das bei den jüngsten Waldbränden verwüstet worden war. Wie viele Menschen von der Evakuierungsanordnung betroffen waren, war zunächst unklar.
Bei der Brandkatastrophe auf Maui am 8. August kamen nach Behördenangaben mindestens 115 Menschen ums Leben, rund 2.000 Gebäude wurden zerstört. Angetrieben wurden die Flammen in der Innenstadt von Lahaina teils von Starkwinden eines in großer Entfernung vorbeiziehenden Hurrikans, als weiterer Faktor galt eine Dürre in der Gegend als Folge von Regenmangel.
Ortschaft in Kanada evakuiert
Auch in Kanada treiben Waldbrände Menschen erneut aus ihren Häusern. Die Ortschaft Hay River in den Northwest Territories ist wegen eines rasch um sich greifenden Waldbrandes vorsorglich evakuiert worden. Nach Angaben der Feuerwehr waren die Flammen gut einen Kilometer von dem Ort mit fast 4.000 Bewohnern entfernt. Mehr als 200 Helfer waren im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen auf Häuser zu verhindern.
Wer in der Ortschaft bleibe, tue das auf eigenes Risiko, hatte die Regierung am Freitag gewarnt. Es sei schwierig gewesen, unter solch düsteren Umständen zu gehen, schrieb die Bürgermeisterin Kandis Jameson auf Facebook. Sie und viele andere wurden nach Edmonton in der kanadischen Provinz Alberta ausgeflogen.
"Schlimmste Waldbrandsaison aller Zeiten"
"Kanada befindet sich mitten in der schlimmsten Waldbrandsaison aller Zeiten", verdeutlichte Premierminister Justin Trudeau am Freitag beim Gipfel der Global Environment Facility (GEF), einer Institution zur Finanzierung von Umweltprojekten in Entwicklungsländern. Aktuell hätten Zehntausende Menschen in den Northwest Territories vor den Flammen fliehen müssen.
Das Feuer fresse sich auch durch die Provinz British Columbia, was jeder durch den allgegenwärtigen Rauch in der Luft mitbekomme. Auf irgendeine Weise seien alle Kanadier von den Feuern betroffen - und sei es, wenn es darum gehe, Evakuierte unterzubringen und zu versorgen, so der Premier.