Nach Angriff Aserbaidschans Russische Soldaten in Bergkarabach getötet
Einen Tag nach dem Angriff Aserbaidschans auf Bergkarabach meldet Moskau den Tod mehrerer russischer Soldaten in der Region. Derweil hat die Offensive die Separatisten faktisch zur Aufgabe gezwungen.
Mehrere in Bergkarabach stationierte russische Soldaten sind nach Moskauer Angaben getötet worden. Der Vorfall habe sich in der Nähe des Ortes Dschanjatag ereignet, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Sie seien von einem Beobachtungsposten zurückgekehrt, als ihr Fahrzeug mit Handfeuerwaffen beschossen worden sei. Wie viele Soldat getötet worden sein sollen, wurde nicht mitgeteilt. Unabhängige Bestätigungen gab es zunächst nicht. Russland hatte nach dem Krieg 2020 Soldaten als "Friedenstruppen" nach Bergkarabach geschickt.
Separatisten zur Aufgabe gezwungen
Zuvor hatten Aserbaidschan und die armenischen Separatisten in Bergkarabach eine Waffenruhe verkündet. Die Führung in Baku will das mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Gebiet durch die Offensive unter seine Kontrolle bekommen.
Aserbaidschan erklärte, es habe seine Militäraktion gestoppt, nachdem Vertreter armenischer Separatisten in Bergkarabach erklärt hätten, sie würden die Waffen niederlegen. Unklar blieb, ob die Kämpfe in einigen Gebieten möglicherweise weitergingen. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium erklärte, die Einigung umfasse den Abzug von armenischen Militäreinheiten und militärischer Ausrüstung aus Bergkarabach sowie die Entwaffnung lokaler Verteidigungskräfte. Armenien behauptet, keine regulären in Bergkarabach stationiert zu haben.
Einen Tag nach Beginn eines groß angelegten Militäreinsatzes hat Aserbaidschan die Separatisten nun faktisch zur Aufgabe gezwungen. Die Behörden von Bergkarabach erklärten zudem, Verhandlungen über die Integration in Aserbaidschan akzeptiert zu haben.
32 Armenier in Bergkarabach getötet
Bei den Kämpfen waren nach armenischen Angaben 32 Menschen getötet worden. Nach dem vorläufigen Ende der Kämpfe riefen die EU und die Bundesregierung Aserbaidschan zur Gewährleistung der Sicherheit der Menschen vor Ort auf. Gerade Aserbaidschan und das traditionell mit Armenien verbündete Russland müssten "dafür sorgen, dass Menschen in ihrem eigenen Zuhause sicher sind", sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.
EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte in, er habe den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew in einem Telefonat aufgefordert, "für einen vollständigen Waffenstillstand" und eine "sichere und würdige Behandlung der Armenier in Karabach" zu sorgen. Zudem müsse humanitäre Hilfe "sofort" Bergkarabach erreichen.