Xi Jinping hält eine Rede vor dem chinesisch-arabischen Kooperationsforum.

Treffen mit arabischen Ländern Xi fordert Nahost-Friedenskonferenz

Stand: 30.05.2024 12:04 Uhr

Bei einem Treffen mit Vertretern arabischer Länder in Peking hat Chinas Staatschef Xi eine Nahost-Friedenskonferenz gefordert. Der Krieg dürfe nicht ewig dauern, so Xi. Chinas Wunsch nach Frieden hat wohl auch mit eigenen Interessen zu tun.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat bei einem Treffen mit Spitzenvertretern arabischer Länder Hilfe für den Gazastreifen zugesagt und sich für eine größere internationale Friedenskonferenz ausgesprochen. In welchem Rahmen diese Konferenz stattfinden könnte, dazu sagte Xi allerdings nichts. China wolle beim Wiederaufbau nach dem Krieg helfen und werde drei Millionen US-Dollar an das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA spenden. "Der Krieg sollte nicht endlos fortgesetzt werden, Gerechtigkeit sollte nicht dauerhaft fehlen", sagte Xi.

Seit Dienstag sind der ägyptische Präsident Fatah al-Sisi, der König von Bahrain, Hamad bin Isa al-Chalifa, der tunesische Präsident Kais Saied und der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan, in der China.

China versucht sich als Vermittler zu positionieren

China hat in den vergangenen Jahren verstärkt versucht, engere Beziehungen zu arabischen Staaten aufzubauen und sich neben dem Rivalen USA als Konfliktvermittler zu profilieren. Wie die arabischen Länder unterstützt China im Nahost-Konflikt die Palästinenser. Die Staats- und Parteiführung bezeichnet sich zwar als neutral, Äußerungen von Funktionären und Staatsmedien lassen aber eine klare Position erkennen.

Die Volksrepublik kritisiert Israels Krieg im Gazastreifen. Den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober, der die israelische Militäroffensive nach sich zog, hat Chinas Führung bislang allerdings nicht verurteilt. Das chinesische Außenamt zeigte sich dafür erneut besorgt über Israels Offensive in Rafah und forderte die "relevanten Parteien" auf, die Kämpfe zu beenden. 

Im Nahostkonflikt setzt sich China für eine Zweistaatenlösung ein. Diese sieht einen unabhängigen, mit Israel koexistierenden Palästinenserstaat vor. Xi sagte bei dem Treffen mit den arabischen Spitzenvertretern auch, man unterstütze eine Vollmitgliedschaft der Palästinenser in den Vereinten Nationen.

Gute Beziehungen in die Region

Das energiehungrige China hat seit Jahren gute Beziehungen in die rohstoffreiche arabische Welt. Bei der Konferenz mit der Spitzenvertretern der arabischen Staaten sagte Xi, der Nahe Osten sei eine Region "mit weitreichenden Entwicklungsperspektiven". Er kündigte an, die Zusammenarbeit mit arabischen Staaten im Energiebereich vertiefen zu wollen. In einer veröffentlichten Fassung seiner Rede sagte Xi: "China wird die strategische Zusammenarbeit mit der arabischen Seite im Öl- und Gasbereich weiter ausbauen."

Dabei pflegt China auch gute Beziehungen mit Israel: Im Jahr 2022 lag das Handelsvolumen bei umgerechnet rund 20 Milliarden Euro. Damit ist China der zweitgrößte Handelspartner Israels nach den USA. Kooperationen gibt es im Technologie- und Innovationssektor.

Mit Informationen von Benjamin Eyssel, ARD-Studio Peking

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 30. Mai 2024 um 11:23 Uhr.