Lieferung für Zivilbevölkerung Dritter Hilfskonvoi erreicht Gazastreifen
Weitere Lastwagen mit Hilfslieferungen haben in einem dritten Konvoi den Gazastreifen erreicht. Helfer halten das aber für zu wenig. US-Präsident Biden und Israels Premier Netanyahu sagten mehr Unterstützung zu.
Ein dritter Hilfskonvoi hat den Grenzübergang in Rafah passiert und ist im Gazastreifen angekommen. Das berichteten die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters übereinstimmend.
Demnach fuhren mehr als ein Dutzend Lastwagen über die Grenze. Bei zwei vorherigen Hilfskonvois waren am Samstag und Sonntag insgesamt 34 Lastwagen von Ägypten in das Palästinensergebiet gefahren, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Kreuzes erklärte. Hilfsgruppen bezeichneten das als Tropfen auf den heißen Stein und als nicht annähernd ausreichend.
USA versprechen kontinuierliche Hilfe
Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Zugang zum Gazastreifen, über den im Moment Hilfsgüter transportiert werden können. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen, die von einer katastrophalen Lage sprechen, müssten täglich mindestens hundert Lastwagen mit Hilfsgütern den Gazastreifen erreichen, um die dort eingeschlossenen 2,4 Millionen Menschen grundlegend zu versorgen.
Die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen kann nach Angaben der US-Regierung nun auf regelmäßige Lieferungen hoffen. US-Präsident Joe Biden und Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hätten in einem Telefonat bekräftigt, dass "es nun einen kontinuierlichen Fluss dieser wichtigen Hilfe nach Gaza geben wird", teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.
Tausende Kriegsopfer
Militante Islamisten aus den Reihen der Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, waren am 7. Oktober in den Süden Israels eingefallen. Sie töteten dort nach israelischen Militärangaben mehr als 1.400 Menschen und verschleppten rund 200 Geiseln in den Gazastreifen.
Seitdem fliegt Israel unablässig Luftangriffe auf das palästinensische Küstengebiet. Dabei sind nach Darstellung des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen mehr als 4.300 Menschen getötet worden. Israel bereitet aktuell eine Bodenoffensive in dem dicht besiedelten Gebiet vor.