Assad und der iranische Außenminister Araghtschi

Kämpfe in Syrien Assad kündigt Gegenoffensive an

Stand: 02.12.2024 02:43 Uhr

Syriens Machthaber Assad hat islamistischen Rebellen in dem Land den Kampf angesagt. Irans Außenminister versicherte ihm bei einem Treffen die Unterstützung seines Landes. Die russische Luftwaffe flog erneut Angriffe auf die besetzen Gebiete.

Nach der Einnahme der Stadt Aleppo durch Rebellen hat Syriens Machthaber Baschar al-Assad eine Gegenoffensive angekündigt. Die "Zerschlagung des Terrorismus" diene der Stabilität und Sicherheit der gesamten Region, sagte Assad nach Angaben der syrischen Präsidentschaft bei einem Treffen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi in Damaskus.

Irans Außenminister sagte Syrien derweil weiterhin Unterstützung dabei zu. Er warf Israel und den USA vor, hinter dem Vormarsch der Rebellen zu stecken. Der Iran ist neben Russland der wichtigste Verbündete von Assad.

Islamistische Kämpfer übernehmen Großteil der Stadt Aleppo in Syrien

Ramin Sina, ARD Kairo , tagesthemen, 30.11.2024 23:30 Uhr

Einem von der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführtem Bündnis war es gelungen, syrische Regierungstruppen in kürzester Zeit aus der Stadt Aleppo zu verdrängen und am Wochenende die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen.

NATO-Staaten rufen zur Deeskalation auf

Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien riefen die Konfliktparteien in Syrien zur Deeskalation auf."«Wir verfolgen die Entwicklungen in Syrien genau und fordern alle Parteien zur Deeskalation und zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Infrastruktur auf, um weitere Vertreibungen und Unterbrechungen des humanitären Zugangs zu verhindern", hieß es in einer US-Außenministerium veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der vier NATO-Staaten.

Die derzeitige Eskalation unterstreiche nur die dringende Notwendigkeit einer politischen Lösung des Konflikts unter syrischer Führung im Einklang mit der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrats. Das oberste Gremium der Vereinten Nationen hat eine Reihe von Resolutionen zum Syrienkrieg verabschiedet. Die Resolution 2254 vom 18. Dezember 2015 sieht unter anderem die Vermittlung von Friedensgesprächen der Regierung mit der Opposition vor.

Mehrere Tote durch Luftangriffe

Bei russischen Luftangriffen auf Aleppo wurden Aktivisten zufolge zwölf Menschen getötet.- Russlands Luftwaffe habe Ziele vor einer Klinik im Zentrum der Stadt bombardiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Unter den Todesopfern seien neben Mitgliedern der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) auch acht Zivilisten. 23 Menschen seien verletzt worden, teilten die Aktivisten weiter mit. Sie beziehen ihre Informationen von einem Netz aus Informanten in Syrien.

Der als Weißhelme bekannte Syrische Zivilschutz, der in von der Opposition gehaltenen Gebieten aktiv ist, meldete mindestens 25 Todesopfer.

Russlands Luftwaffe hatte am Wochenende erstmals seit 2016 wieder in Aleppo angegriffen. Auch andernorts in Nordwestsyrien gab es wieder russische Luftschläge gegen syrische Rebellen.