Kanlaon auf den Philippinen Menschen fliehen nach Vulkanausbruch
Eine schwere Eruption des Vulkans Kanlaon hat massive Folgen für die Menschen auf den Philippinen. Ganze Landstriche sind von Ascheregen betroffen, Flüge wurden gestrichen, es gilt eine Ausgangssperre.
Zehntausende Menschen sind nach dem Ausbruch des Vulkans Kanlaon auf den Philippinen in Sicherheit gebraucht worden. Nach Angaben des Zivilschutzes mussten rund 87.000 Menschen ihre Häuser verlassen, unter anderem in der Stadt La Castellana, die teilweise in der sechs Kilometer breiten Gefahrenzone um den Vulkan herum liegt. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde von weniger als 10.000 evakuierten Menschen. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.
Laut Katastrophenschutz gilt die dritthöchste Alarmstufe. Die Gefahr weiterer explosiver Eruptionen dauert den Angaben zufolge an. Das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie erklärte, der Ausbruch habe einen extrem heißen Strom an Asche, Schutt und Gesteinsbrocken verursacht, der alles in seinem Weg verbrennen könne. "Es handelt sich um eine einmalige, aber große Eruption", sagte der Chefvulkanologe Teresito Bacolcol der Nachrichtenagentur AP am Telefon. Weitere Ausbrüche seien jedoch möglich.
Aschewolke bis zu 4.000 Meter hoch
Vulkanische Asche sei auf ein weites Gebiet gefallen, einschließlich der Provinz Antique, mehr als 200 Kilometer von dem Vulkan entfernt. Die Asche verdunkle die Sicht und stelle ein Gesundheitsrisiko dar, sagte Bacolcol. Die Aschewolke soll etwa 4.000 Meter hoch gewesen sein. Der 2435 Meter hohe Vulkan war zuletzt im Juni ausgebrochen. Der Vulkan in der Provinz Negros Occidental liegt rund 530 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifik von drei Seiten umrahmt. Es ist die geologisch aktivste Zone der Erde.
Nach Angaben der philippinischen Bundesluftfahrtbehörde mussten mindestens sechs Inlandsflüge und ein Flug nach Singapur gestrichen sowie zwei Inlandsflüge umgeleitet werden. Die Behörden schlossen Schulen und verhängten eine nächtliche Ausgangssperre für die am stärksten gefährdeten Gebiete. Mehr als 6.000 Menschen hätten in Evakuierungszentren Zuflucht gefunden, sagte der Bürgermeister von La Castellana, Rhumyla Mangilimutan.