Internationale Kunstausstellung 60. Biennale in Venedig eröffnet
In Venedig ist die Biennale offiziell eröffnet worden, weltweit eine der wichtigsten Präsentationen für zeitgenössische Kunst. Traditionell wurden gleich mehrere Auszeichnungen vergeben.
Der Goldene Löwe für den besten Pavillon geht an Australien. Der Aborigine-Künstler Archie Moore zeichnet darin die Stammbäume australischer Ureinwohner nach. Als beste Künstler werden acht Maori aus Neuseeland ausgezeichnet.
An den Wänden hat Archie Moore die Stammbäume von zwei Stämmen der Aborigines aufgezeichnet. Auf dem Tisch liegen die Belege dafür, wie sie umgekommen sind.
Den Goldenen Löwen für das Lebenswerk teilen sich zwei Künstlerinnen: die 81-jährige Brasilianerin Anna Maria Maiolino, in Italien geboren. Und Nil Yalter, 86, eine türkische Fotografin und Grafikerin. Beide stehen mit ihrer Arbeit ganz im Sinne des diesjährigen Mottos der Biennale: Stranieri Ovunque, Fremde überall.
Es geht um Themen wie Migration, sich fremd fühlen. Maiolino ist bekannt geworden mit ihren kritischen Arbeiten während der Militärdiktatur in Brasilien. Nil Yalter zeigt auf der Biennale ihre Posterserie "Exile is a hard job". Sie befasst sich mit den Schicksalen türkischer Menschen im Ausland.
Nil Yalter beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Themen wie Feminismus und Migration.
Insgesamt sind mehr als 330 Künstler und Kollektive auf der Biennale vertreten, mehr als 80 Länder haben ihre eigenen Pavillons. Die Biennale steht im Zeichen der Kriege: Russland ist nicht dabei, Israel hat seinen Pavillon geschlossen. Die Biennale findet alle zwei Jahre statt, die jetzige, 60. Ausgabe ist bis Ende November geöffnet.