Brasilianisches Sumpfgebiet Starke Brände wüten im Pantanal
Feuer sind im brasilianischen Pantanal-Sumpfgebiet nichts Ungewöhnliches. Doch in diesem Jahr brennt es früher und heftiger als sonst. Als Ursache wird Brandrodung vermutet, doch der Klimawandel verschärft die Situation.
Das Pantanal-Sumpfgebiet im Westen Brasiliens ist von schweren Bränden betroffen. Seit Januar stand ein Gebiet von mehr als 3.400 Quadratkilometern in Flammen, berichtet die Universität von Rio de Janeiro, die für ihre Auswertungen auf Satellitendaten zurückgreift. In den vergangenen zehn Tagen hat sich die Situation laut Medienberichten noch weiter verschärft. Es seien die zweitschlimmsten Brände der vergangenen 15 Jahre, nur im Jahr 2020 sei die Situation noch kritischer gewesen. Damals war etwa ein Drittel der gesamten Fläche betroffen.
Natürlicher Zyklus aus dem Gleichgewicht
Laut Daten das brasilianischen Klimainstituts INPE wurden seit Januar 1385 Brandherde auf dem Gebiet im Westen Brasiliens registriert. Wissenschaftler sind besorgt, da die eigentliche Brandsaison erst mit der Trockenheitsperiode im Juli beginnt.
Dann sind Feuer im Pantanal eigentlich nichts ungewöhnliches. Sie gehören zur Trockenzeit, die nach massiven Regenfällen einsetzt. Der normale Zyklus ist jedoch seit Jahren aus dem Gleichgewicht geraten. Durch besonders heftige Brände kann die Erholung der Natur verhindert werden.
Brandstiftung als mögliche Ursache
Die Behörden ermitteln derzeit die Hintergründe der Brände. Als wahrscheinlicher Grund gilt aktuell Brandstiftung. Der Umweltschützer Delcio Rodrigues sagt, dass die aktuellen durch den Klimawandel beeinflussten Wetterbedingungen die Brände unterstützen würden. Der Hauptgrund sei jedoch menschengemacht. Brandrodungen würden die Situation zusätzlich verschlimmern.
Das Pantanal gilt mit rund 250.000 Quadratkilometern - einer Fläche, größer als Großbritannien - als eines der größten Sumpfgebiete der Erde. Die aktuellen Brände könnten laut Umweltschützer Rodrigues schwerwiegende Folgen für das Ökosystem und die Artenvielfalt im Pantanal haben.