Gericht in Norwegen Oligarchen-Sohn in Drohnen-Fall freigesprochen
Er ließ auf Spitzbergen eine Drohne fliegen und wurde deshalb festgenommen: Nun hat ein Gericht den Sohn eines ehemaligen russischen Top-Beamten freigesprochen. Der Flug einer Hobbydrohne verstoße nicht gegen Sanktionen.
Der Sohn des russischen Oligarchen und Putin-Freunds Wladimir Jakunin ist in Norwegen von dem Vorwurf freigesprochen worden, illegal eine Drohne geflogen zu haben. Das Bezirksgericht Nord-Troms und Senja teilte mit, zwar untersage ein norwegisches Gesetz russischen Staatsbürgern den Betrieb von Fluggeräten auf norwegischem Hoheitsgebiet. Für den Flug einer Hobbydrohne gelte das aber nicht.
Jakunin, ein 47 Jahre alter britisch-russischer Staatsbürger, hatte die Anschuldigungen vor Gericht zurückgewiesen. Dort wurde ihm vorgeworfen, auf einer Segelreise in Spitzbergen im Sommer verbotenerweise eine Drohne fliegen gelassen und damit gegen Sanktionen für russische Staatsbürger verstoßen zu haben. Mitte Oktober war er deshalb festgenommen worden.
Jakunins Anwälte zeigten sich zufrieden mit dem Urteil. Die Staatsanwaltschaft, die 120 Tage Haft für Jakunin gefordert hatte, legte Berufung ein.
Immer wieder Drohnen in Norwegen gesichtet
Zuletzt waren in Norwegen immer wieder Drohnen über sensibler Infrastruktur gesichtet worden, unter anderem über Öl-Plattformen in der Nordsee oder Flughäfen. Mehrere Russen wurden im Zuge dessen festgenommen und teils zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt - der Freispruch Jakunins könnte nun Auswirkungen auf diese Urteile haben.
Jakunins Vater, Wladimir, ist ein langjähriger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 wurde er auf die Sanktionsliste des US-Außenministeriums gesetzt.