"Luftreinhalteverordnung" ausgeweitet Mailand verschärft Rauchverbot im Freien
Keine schnelle Kippe mehr vor dem Büro: Mailand verbietet fast überall im Freien das Rauchen. Wer in der italienischen Metropole gegen das Verbot verstößt, muss bis zu 240 Euro zahlen.
Als erste italienische Großstadt hat Mailand ein fast vollständiges Rauchverbot im Freien verhängt: Ab dem 1. Januar ist das Rauchen in allen öffentlichen Bereichen, einschließlich Straßen und Wegen, verboten. Einzige Ausnahme des Verbots sind isolierte Bereiche, in denen ein Abstand von mindestens zehn Metern zu anderen Personen eingehalten werden kann.
Bei Verstoß droht die Stadt mit Strafen in Höhe von bis zu 240 Euro. Die Ausweitung des Verbots gilt nur für klassische Tabakprodukte wie Zigaretten, Zigarren oder Zigarillos, heißt es in dem Gesetz. Elektronische Zigaretten hingegen bleiben auch in Mailand im Freien meistens erlaubt.
Mailand will seine Luftqualität verbessern
Mit dem neuen Verbot wird ein weiterer Schritt der "Luftreinhalteverordnung" umgesetzt, die die Stadt bereits 2020 beschlossen und verabschiedet hat. Auf Spielplätzen, Friedhöfen, an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs sowie in Parks und Sportanlagen ist das Rauchen in Italiens zweitgrößter Stadt demnach bereits seit 2021 verboten.
Ziel der Verordnung ist es, die Menge schädlicher Schadstoffe in der Luft zu reduzieren und damit die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die Finanz- und Wirtschaftsmetropole Mailand mit ihren mehr als 1,3 Millionen Einwohnern gehört in Italien zu den Städten mit schlechter Luftqualität. Nach offiziellen Angaben der Region Lombardei ist das Rauchen von Zigaretten dort ursächlich für sieben Prozent der Feinstaubemissionen, heißt es in der Verordnung.
Bevölkerung schützen
Es handele sich außerdem um eine Sensibilisierungsmaßnahme, die darauf abziele, Lebensstile zu unterbinden, von denen man wisse, dass sie schädlich für die Bevölkerung seien, sagte Umwelträtin Elena Grandi. Man wolle damit die Gesundheit der Bürger schützen, einschließlich des Schutzes vor Passivrauchen an öffentlichen Orten, "die auch von den Kleinsten" besucht werden, heißt es in der Verordnung. In Italien sterben pro Jahr etwa 9.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum.