Pro-palästinensische Proteste Festnahmen in Amsterdam, Anspannung in Paris
In Amsterdam haben erneut Hunderte gegen Israel demonstriert - trotz Verbots. Unterdessen wurden in Paris die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt: Dort findet am Abend das Fußball-Länderspiel Frankreich gegen Israel statt.
In Amsterdam sind erneut mehrere hundert Demonstranten auf die Straße gegangen, um gegen das israelische Vorgehen im Nahost-Krieg zu protestieren. Und das, obwohl die Behörden nach den Angriffen auf israelische Fußballfans vor einer Woche ein Demonstrationsverbot ausgesprochen hatten.
Die Demonstranten versammelten sich am frühen Abend auf dem Dam-Platz im Zentrum von Amsterdam. Die Polizei habe die Menschen angewiesen, den Ort zu verlassen, erklärte die Polizei im Onlinedienst X. "Einige sind daraufhin freiwillig gegangen. Die verbliebenen Demonstranten wurden von Polizisten umstellt", erklärte die Polizei weiter. "Sie wurden festgenommen."
Bei den gewaltsamen Ausschreitungen nach dem Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv am vergangenen Donnerstag waren fünf Israelis so schwer verletzt worden, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 20 bis 30 weitere erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Die Angreifer hatten nach Angaben der Polizei auf einen in Onlinediensten veröffentlichten Aufruf zu Attacken gegen Juden reagiert.
Proteste auch in Paris erwartet
Unterdessen wächst die Anspannung in Paris, wo am Abend in der Fußball-Nations-League die französische Nationalmannschaft auf die israelische trifft. Französische Sicherheitskreise sprechen vom heikelsten Match des Jahres, wie der Sender BFMTV berichtete. Etwa 4.000 Polizisten sollen die Partie absichern, allein 1.600 Sicherheitskräfte sind im Stade de France im Einsatz. Dort will Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron mit seinem Besuch ein Zeichen setzen. "Sie werden in Sicherheit sein", sagte Innenminister Bruno Retailleau in Richtung israelischer Fans. "Ich lade sie ein, zu dem Spiel zu kommen."