Ohnmächtige Moderatorin TV-Duell der Tory-Kandidaten abgebrochen
Ein TV-Duell der verbliebenen Kandidaten für den Tory-Vorsitz musste abgebrochen werden: Die Moderatorin hatte das Bewusstsein verloren. Ihr Co-Moderator war wegen einer Corona-Infektion nicht dabei.
Eine Fernsehdebatte der Kandidaten für die Nachfolge des britischen Premierministers hat wegen eines Ohnmachtsanfalls der Moderatorin ein abruptes Ende gefunden. Außenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak lieferten sich am Dienstagabend im Sender TalkTV ein erneutes Duell, als plötzlich ein Poltern zu hören war, weil Moderatorin Kate McCann zu Boden stürzte.
In der Live-Sendung war zu sehen, wie Truss mitten im Satz abbrach und schockiert "Oh, mein Gott" rief. Dann lief sie zu der Moderatorin, die nicht im Bild zu sehen war. Der Sender teilte später mit, McCann gehe es gut. Auf ärztliches Anraten sei die TV-Debatte jedoch nicht fortgesetzt worden. "Erleichtert zu hören, dass es Kate McCann gut geht", schrieb Truss nach dem Vorfall auf Twitter.
Sunak erklärte ebenfalls auf Twitter an McCann gewandt: "Es war eine großartige Debatte und ich freue mich darauf, bald wieder von Ihnen gegrillt zu werden!"
Co-Moderator wegen Corona ausgefallen
Die Diskussion wurde veranstaltet von der Boulevardzeitung "The Sun" und Talk TV, die beide im Besitz des Medienunternehmers Rupert Murdoch sind. McCann, politische Redakteurin bei Talk TV, sollte eigentlich an der Seite von Harry Cole von der "Sun" moderieren, er war aber vorher positiv auf das Coronavirus getestet worden und sagte deshalb ab.
Die beiden Konkurrenten im Rennen um Johnsons Nachfolge als Parteivorsitzender der konservativen Torys und Regierungschef hatten sich am Montagabend ihr erstes TV-Duell geliefert.
Bei einer Stichwahl werden alle rund 200.000 Tory-Mitglieder den Nachfolger oder die Nachfolgerin bestimmen. Das Ergebnis soll am 5. September verkündet werden. Meinungsumfragen sehen Truss bislang deutlich vor Sunak.
Johnson war am 7. Juli durch eine parteiinterne Revolte gegen seine viel kritisierte Amtsführung zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen worden, was auch das Aus für sein Regierungsamt bedeutete. Er will aber noch bis zur Kür seines Nachfolgers Premierminister bleiben.