Trümmer liegen vor einem Wohnhaus in Poltawa.

Krieg gegen die Ukraine Mindestens 47 Tote bei russischem Angriff auf Poltawa

Stand: 03.09.2024 16:41 Uhr

In der Stadt Poltawa sind nach ukrainischen Angaben mindestens 47 Menschen bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Die Raketen trafen wohl ein Militär-Ausbildungszentrum und ein Krankenhaus.

Bei russischen Angriffen auf die zentralukrainische Stadt Poltawa sind nach ukrainischen Angaben mindestens 47 Menschen getötet worden. Mehr als 206 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die ukrainische First Lady Olena Selenska auf der Plattform X mit. Zuvor hatte sich bereits Präsident Wolodymyr Selenskyj zu dem Angriff geäußert.

Bildungseinrichtung und Krankenhaus getroffen

Das Ziel war offenbar ein militärisches Ausbildungszentrum in der Stadt. Nach Angaben von Selenskyj wurden jedoch eine Bildungseinrichtung und ein benachbartes Krankenhaus in Poltawa von zwei Raketen getroffen. Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde dabei teilweise zerstört.

Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, sagte der ukrainische Präsident weiter. Viele von ihnen hätten aber gerettet werden können. Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet.

"Einige Menschen wurden verschüttet", Birgit Virnich, ARD Kiew, zum Angriff Russlands auf die ukrainische Stadt Poltawa

tagesschau, 03.09.2024 15:00 Uhr

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums schlugen die beiden Raketen schon kurz nach dem Beginn des Luftalarms ein, als viele Menschen noch auf dem Weg in die Luftschutzbunker waren. Die Rettungsarbeiten dauerten demnach noch an. Selenskyj ordnete eine umgehende Untersuchung des Vorfalls an. Die Stadt Poltawa liegt südwestlich von der Großstadt Charkiw, im Zentrum der Ukraine.

Selenskyj erneuert Forderungen

Selenskyj erneuerte mit Blick auf den Angriff die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. "Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager", unterstrich der Staatschef.

Der Angriff war offenbar einer der folgenschwersten der russischen Streitkräfte seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine.

Andrea Beer, ARD Kiew, tagesschau, 03.09.2024 14:39 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 03. September 2024 um 14:00 Uhr.