Russischer Angriffskrieg Ukraine meldet Angriffe in mehreren Städten
Stundenlang haben in weiten Teilen der Ukraine in der Nacht Sirenen geheult. Aus verschiedenen Städten wurden teils massive Angriffe gemeldet - unter anderem aus Kiew und erstmals wieder aus Lwiw.
Russland hat in der Nacht zum Dienstag Militärangaben zufolge erneut mehrere Städte in der Ukraine mit Raketen und Drohnen angegriffen, darunter die Hauptstadt Kiew und das etwa 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Lwiw.
In einem Großteil des Landes warnten Alarmsirenen über Stunden hinweg die Bevölkerung vor Luftangriffen. Nach ersten Informationen sei es gelungen, 28 von 30 Drohnen abzuschießen, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit.
Die Militärverwaltung in Kiew vermeldete den Abschuss von etwa 20 Drohnen. "Ein weiterer massiver Luftangriff auf die Hauptstadt", schrieb ihr Chef, Serhij Popko, auf Telegram. Informationen über Schäden oder Verletzte gebe es nicht.
Infrastruktur in Lwiw und Saporischschja getroffen
Erstmals seit längerer Zeit war auch die westukrainische Stadt Lwiw wieder Ziel von Luftangriffen. In der Nacht habe es mehrere Explosionen gegeben, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj auf seinem Telegramkanal mit. Der Chef der Militärverwaltung, Maxym Kosytzkyj, gab am frühen Morgen Entwarnung. Getroffen worden sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur. Menschen seien aber nicht verletzt worden.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Auch die südöstliche Großstadt Saporischschja wurde nach ukrainischen Angaben attackiert. Sie sei mit sieben S-300-Raketen angegriffen worden, erklärte der Generalstab. Die Militärverwaltung der Region teilte mit, Russland habe Telekommunikationsinfrastruktur und Agrarflächen beschossen.
"Nach einer lauten Nacht ohne Atempause ist die Situation in Saporischschja stabil", erklärte der Gemeinderatssekretär Anatolij Kourtew auf Telegram. Es seien keine Wohngebäude getroffen und niemand verletzt worden, fügte er hinzu. Saporischschja liegt weniger als 50 Kilometer von der Front entfernt.
Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Von Russland lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.