Lwiw und Luzk Tote bei Luftangriffen auf die Westukraine
Im Westen der Ukraine sind bei nächtlichen Luftangriffen mindestens drei Menschen getötet worden. Behörden zufolge gab es in den Städten Luzk und Lwiw zudem zahlreiche Verletzte. Die betroffenen Regionen grenzen an das NATO-Land Polen.
Bei russischen Luftangriffen im Westen der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht mehrere Menschen getötet worden. In der Stadt Luzk starben mindestens drei Menschen, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit. Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen. In Lwiw seien 15 Menschen verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Maxym Kosyzkyj mit. 40 Gebäude seien beschädigt worden. Bürgermeister Andrij Sadowyj zeigte in einem Video einen tiefen Bombenkrater, der im Außengelände eines Kindergartens entstanden sein soll. Sadowyj zufolge trafen Raketen Wohnhäuser in mehreren Straßen. "In den oberen Stockwerken brennt es. Wir evakuieren Menschen", sagte er.
Die betroffenen Gebiete der Westukraine grenzen an Polen und damit an die NATO und die EU. Lwiw war bislang vergleichsweise selten Ziel von Angriffen, zuletzt im Juli - damals starben zehn Menschen durch russische Luftangriffe.
Auch Raketeneinschläge in anderen Großstädten
In der Nacht herrschte über der gesamten Ukraine Luftalarm. 24 Marschflugkörper verschiedener Typen seien von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit.
Außerdem feuerte demnach eine russische Fregatte auf dem Schwarzen Meer vier Marschflugkörper vom Typ Kalibr ab. Die Flugabwehr habe 16 dieser Geschosse abgefangen.
Einschläge von Raketen wurden auch aus den Großstädten Dnipro und Saporischschja sowie aus Kramatorsk gemeldet, die näher an der Front liegen. Dabei habe es sich um umfunktionierte russische Flugabwehrraketen der Systeme S-300 und S-400 gehandelt, erklärte die ukrainische Luftwaffe. In Kramatorsk kam nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens ein Mann ums Leben. Die militärischen Angaben sind meist nicht unabhängig überprüfbar.