Krieg gegen die Ukraine Tote nach Angriff auf Wohngebiet in Lwiw
Bei dem bislang schwersten russischen Angriff auf zivile Ziele in Lwiw sind in der westukrainischen Stadt mindestens vier Menschen getötet worden. Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigte "eine spürbare" Antwort an.
Bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebiet der westukrainischen Stadt Lwiw sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens vier Menschen getötet und neun verletzt worden. Eine Such- und Rettungsaktion sei im Gang. Mehr als 60 Menschen wurden den Angaben zufolge aus den zerstörten Häusern evakuiert und aus den Trümmern gerettet.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland Lwiw mit Marschflugkörpern des Typs "Kalibr" an, die vom Schwarzen Meer aus abgeschossen worden seien. Sieben von zehn russischen Raketen habe die Flugabwehr zerstören können.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, dass es "definitiv eine Antwort an den Feind" geben werde. "Eine spürbare", schrieb er bei Telegram. Auf Videos sind stark beschädigte und teilweise zerstörte Wohnhäuser eines ganzen Straßenzugs zu sehen. Selenskyj schrieb dazu: "Folgen des nächtlichen Angriffs durch russische Terroristen."
Lwiws Bürgermeister sprach von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur von Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskrieges.
Bislang schwerster Angriff auf zivile Infrastruktur in Lwiw
Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sprach von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur von Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 16 Monaten. Mehr als 50 Häuser seien zerstört worden. Bis Juni war es in der Stadt längere Zeit relativ ruhig geblieben. Dann aber wurde sie wieder Ziel von Luftangriffen.
In Lwiw, dem früheren Lemberg, halten sich auch viele Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine auf. Nach Sadowyjs Angaben aus dem Juni hat die Stadt seit Beginn der russischen Invasion rund 150.000 Menschen aufgenommen. Die Stadt mit ursprünglich 720.000 Einwohnern liegt rund 70 Kilometer östlich der Grenze zu Polen.