Ein Screenshot der Plattform Telegram zeigt einen Beitrag von Wolodymyr Selenskyj.

Russischer Angriffskrieg Ukraine meldet nordkoreanische Kriegsgefangene

Stand: 11.01.2025 19:19 Uhr

Nordkorea soll etwa 12.000 Soldaten zur Unterstützung Russlands entsandt haben. Zwei von ihnen nahm die Ukraine bei Kämpfen in Kursk gefangen, teilte der ukrainische Präsident Selenskyj mit. Die Männer würden nun verhört.

Zwei nordkoreanische Soldaten sind im russischen Gebiet Kursk von der Ukraine als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Netzwerken mit.

Die Männer seien verletzt und nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch Medien Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. "Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht", sagte der Präsident.

Ein Bild vom Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zeigt ein Bett in einer Zelle.

Ein Bild vom Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt eine Zelle, in der sich ein nordkoreanischer Kriegsgefangener befinden soll.

Foto zeigt russischen Armeeausweis

Selenskyj fügte seinen Posts Fotos bei, die angeblich die Gefangenen zeigen. Überprüfbar waren seine Angaben nicht. Dem ukrainischen Geheimdienst SBU zufolge sprechen die beiden Gefangenen weder russisch noch ukrainisch. Ihre Befragung laufe in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Geheimdienst und mithilfe koreanischer Dolmetscher.

Ein Foto zeigte einen russischen Armeeausweis, der auf einen 26-jährigen Mann aus der russischen Region Tuwa nahe der Grenze zur Mongolei ausgestellt war. Einigen Berichten zufolge stattet die russische Armee nordkoreanische Soldaten mit gefälschten Papieren aus, um ihre Identität zu verschleiern.

Einer der Gefangenen sagte nach Darstellung des SBU, der russische Armeeausweis sei ihm im Herbst übergeben worden, als er zu einem einwöchigen gemeinsamen Training mit russischen Einheiten nach Russland gekommen sei. Der Mann soll gesagt haben, er sei 2005 geboren und seit 2021 als Grenadier in der nordkoreanischen Armee. Er habe geglaubt, zum Training nach Russland geschickt zu werden, "und nicht, um Krieg gegen die Ukraine zu führen".

Hohe Verluste der Nordkoreaner

Es sei schwierig, nordkoreanische Soldaten lebend gefangen zu nehmen, schrieb Selenskyj. Er beschuldigte die russischen und nordkoreanischen Truppen, verwundete Nordkoreaner zu "erledigen", damit deren Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine nicht nachgewiesen werden könne.

Ende Dezember hatte der ukrainische Präsident berichtet, dass mehrere im Kampf verletzte nordkoreanische Soldaten nach ihrer Gefangennahme gestorben seien.

Schätzungen zufolge hat das abgeschottete kommunistische Nordkorea 12.000 Soldaten für den Kampf gegen die Ukraine nach Russland entsandt. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei Gegenangriffen im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Nach Einschätzungen der Ukraine wie der USA erleiden die Nordkoreaner dort hohe Verluste.