Bericht der "New York Times" US-Daten für Angriffe auf Putins Generäle
Zwölf russische Generäle sind laut ukrainischen Angaben bislang getötet worden - offenbar mithilfe von US-Informationen. Ihr Tod ist ein schwerer Schlag für die russische Armee, deren Moral ohnehin als angeschlagen gilt.
Für ihre erfolgreichen Angriffe auf russische Generäle hat die ukrainische Armee offenbar in mehreren Fällen Informationen von US-Geheimdiensten genutzt. Das berichtet die "New York Times" und beruft sich dabei auf nicht genannte ranghohe US-Militärs. Die ukrainische Armee nimmt für sich in Anspruch, seit Beginn des russischen Angriffskriege im Februar zwölf russische Generäle durch gezielten Beschuss getötet zu haben.
Dem Bericht zufolge machen die USA insbesondere die Standorte der "mobilen Hauptquartiere der russischen Armee" ausfindig und teilen diese Informationen mit den ukrainischen Streitkräften. Das habe es den Ukrainern dann ermöglicht, die Kommandostände mit Artillerie anzugreifen.
"Informationen zur Verteidigung"
Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte ganz allgemein, dass sein Land der Ukraine Informationen lieferte, "die sie braucht, um sich verteidigen zu können". Zu Details äußere man sich aber nicht. Der Nationale Sicherheitsrat der USA betonte, dass es den USA bei der Bereitstellung von Geheimdienstinformationen nicht primär darum gehe, russische Generäle zu töten.
Auch die Sprecherin des Sicherheitsrats, Adrienne Watson, bestätigte, dass Daten der US-Geheimdienste an die Ukraine weitergegeben werden. Sie betonte aber auch: "Wir stellen keine Informationen mit der Absicht zur Verfügung, russische Generäle zu töten."
Generäle mussten selbst an die Front
Die Ukrainer haben seit Beginn der Invasion in der Ukraine am 24. Februar wiederholt gemeldet, russische Generäle vor Ort getötet zu haben. Teilweise wurden die Angaben von russischer Seite bestätigt. Anfang März meldete die Stadtverwaltung der südrussischen Stadt Noworossijsk beispielsweise, dass General Andrej Suchowezkij, der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, in der Ukraine "heldenhaft" gestorben sei.
Wegen der Schwierigkeiten des russischen Vormarsches in den ersten Wochen des Krieges mussten sich viele Generäle selbst an die Front begeben und setzten sich damit der Gefahr aus, getroffen zu werden.
Keine Informationen über russischen Generalstabschef
Die US-Quellen dementierten der "New York Times" zufolge aber, Informationen über einen Frontbesuch des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow weitergegeben zu haben.
Die ukrainische Armee hatte nach eigenen Angaben vergangene Woche in einem russischen Stab nahe der Stadt Isjum mehrere ranghohe Offiziere getötet. Gerassimow war nach US-Angaben aber schon vorher wieder aus der Ostukraine abgereist.