Musikpreise vergeben Taylor Swift schreibt Grammy-Geschichte
Pop-Superstar Taylor Swift hat zum vierten Mal den Grammy für das Album des Jahres gewonnen und damit einen Rekord aufgestellt. Für einen besonderen Moment sorgte Folk-Legende Joni Mitchell.
An dieser Frau führt kein Weg vorbei: Zwei Preise gewann Taylor Swift bei den diesjährigen Grammys in Los Angeles. Ihr Album "Midnights" ist als bestes Pop Album und als bestes Album des Jahres ausgezeichnet worden. Damit schrieb sie Geschichte als erste Person, die vier Mal "Album des Jahres" bei den Grammys gewonnen hat. Sie überholte damit Musiker wie Frank Sinatra und Stevie Wonder.
Swift kündigt neues Album an
Nichts mache sie so glücklich wie Musik machen, sagte Swift bei ihrer Dankesrede, sie wolle einfach immer weitermachen. Und sie schob noch hinterher, dass in zwei Monaten ein neues Album erscheine.
Swift manifestiert damit ihren Status als globaler Superstar. Der Moderator Trevor Noah scherzte, allein weil sie bei den Grammys sei, erhöhe sich die lokale Wirtschaftskraft an den Tischen der anwesenden Künstler. Aus Lionel Richie werde so Lionel Wealthy.
Doch es sei nicht nur der Abend für Taylor Swift, sondern der Abend der Frauen, meint Trevor Noah, - allein in der Kategorie bestes Album waren sieben von acht nominierten Frauen. Die Künstlerinnen SZA ("Kill Bill") und Victoria Monét erhielten je drei Grammys, Miley Cyrus und Billie Eilish jeweils zwei goldene Grammophone.
Für Aufsehen sorgte Killer Mike: Der Rapper aus Atlanta, der drei Preise gewann, wurde vorübergehend von der Polizei festgenommen. Ein Sprecher der Polizei von Los Angeles sagte, dass eine Auseinandersetzung am Veranstaltungsort zu der Festnahme geführt habe. Noch am Abend wurde der Musiker wieder freigelassen. Er soll am 29. Februar in Los Angeles vor Gericht erscheinen.
Zuvor hatte Killer Mike Preise für die beste Rap-Performance, den besten Rap-Song (jeweils für "Scientists & Engineers") sowie das beste Rap-Album ("Michael") entgegengenommen.
Dabei ist bei den Musikpreisen nicht alles eitel Sonnenschein: An den Grammys gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik: zu männlich, zu weiß und wenig divers. Die Recording Academy, die die Preise vergibt, bemüht sich deswegen um kleine Änderungen, beispielsweise mit einer neuen Kategorie: Best African Music Performance.
Ehrenpreis für Jay Z
Mit dem nigerianischen Künstler Burna Boy trat erstmals ein Afro Musiker bei den Grammys auf. Rapper Jay Z wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet, er erinnerte auch daran, dass schwarze Musik, vor allem Rap erst spät Anerkennung gefunden habe. Außerdem kritisierte er die Academy, weil seine Frau Beyoncé zwar die meisten Grammys erhalten hat, aber nie für "Album des Jahres". Das gehe irgendwie nicht auf, meinte er.
Auch Politik kam nicht zu kurz: Der Präsident der Musikakademie Harvey Mason verurteilte die Anschläge auf das Musikfestival in Israel am 7. Oktober. Begleitet von Musikern mit israelischen, palästinensischen und arabischen Wurzeln, betonte er die Kraft der Musik, die Menschen zusammenführt.
Besonderer Moment bei den Grammys: Die 80-Jährige Joni Mitchell singt "Both Sides Now".
Ein Abend auch für alte Legenden
Es war auch ein Abend für neue und alte Legenden: Standing Ovations gab es für die sonst öffentlichkeitsscheue Tracy Chapman und Country Musiker Luke Combs. Sie sangen "Fast Car", Combs hatte den Chapman Hit erfolgreich gecovert.
Zum ersten Mal seit 30 Jahren präsentierte Billy Joel einen neuen Song. Und für einen der rührendsten Moment sorgte Folk-Legende Joni Mitchell: die 80-Jährige gewann nicht nur den Preis für das beste Folk Album des Jahres "Joni Mitchell at Newport", sondern trat zum allerersten Mal bei den Grammys live auf.