Kirsty Coventry

Internationales Olympisches Komitee Kirsty Coventry wird erste Frau an IOC-Spitze

Stand: 20.03.2025 16:53 Uhr

Die frühere Schwimmerin Kirsty Coventry rückt als erste Frau an die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees. Die 41-Jährige aus Simbabwe wurde zur Nachfolgerin von Thomas Bach gewählt.

Die 41-jährige Kirsty Coventry aus Simbabwe wird neue Chefin des Internationalen Olympischen Komitees. Die ehemalige Schwimmerin wurde bei der 144. IOC-Generalversammlung in einem griechischen Luxusresort zur Nachfolgerin des Deutschen Thomas Bach gewählt.

Erste Afrikanerin an der Verbandsspitze

Coventry ist damit auch das erste IOC-Mitglied aus Afrika, das die olympische Dachorganisation in seiner 136-jährigen Geschichte anführen wird. Bach (71) konnte nach zwölf Jahren und zwei Amtszeiten nach den Regeln der olympischen Charta nicht mehr wiedergewählt werden.

Coventry setzte sich gegen sechs Mitbewerber durch. Als Mitfavoriten galten zuvor der britische Leichtathletik-Weltverbandschef Sebastian Coe (68) und der Spanier Juan Antonio Samaranch jr. (65), Sohn eines früheren IOC-Präsidenten. Coventry stand überraschenderweise schon nach dem ersten Wahlgang als neue Präsidentin fest. 

Zwei Goldmedaillen

Die Sportministerin von Simbabwe war vorab als Bachs Wunschkandidatin gehandelt worden. Es wird damit gerechnet, dass sie die sportpolitischen Linien des Unterfranken weitgehend fortsetzen wird.

Als Schwimmerin gewann sie bei Olympia zwei Goldmedaillen, nahm zwischen Sydney 2000 und Rio 2016 an fünf Sommerspielen teil. 2013 rückte sie zunächst als Athletenvertreterin ins IOC, 2018 auch ins Exekutivkomitee, wo unter Bach die maßgeblichen Entscheidungen getroffen wurden.

Vorwürfe wegen Nähe zu Diktator

In ihrem Ministeramt in Simbabwe war Coventry nicht unumstritten. Von Vorwürfen, sie habe eine vom einstigen Diktator Robert Mugabe beschlagnahmte Farm als Geschenk angenommen, sprach sie ein Gericht frei. 

Den IOC-Chefsessel übernimmt Coventry erst am 24. Juni. Bis dahin führt Bach weiter die Geschäfte. Ihm habe die kurze Eingewöhnungszeit bei seinem Amtsantritt 2013 nicht gefallen, ließ Bach wissen. Die lange Übergangszeit sei "nichts, was wir erfunden haben". So etwas gebe es auch in Regierungen und großen Unternehmen.

Wie umgehen mit Russland?

Auf Coventry warten große Herausforderungen: Neben der Skepsis vieler Menschen gegenüber dem IOC und der Art der Austragung von Olympischen Spielen bleibt der Umgang mit Wladimir Putins Russland ein heikles Dauerthema.

Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus beschert dem IOC einen unberechenbaren Olympia-Gastgeber für die Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sportwelt, die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz und die Suche nach neuen Geldquellen dürften das IOC ebenfalls schwer beschäftigen.

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Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. März 2025 um 16:00 Uhr.