Nach Raketenangriff der Miliz Israel greift Huthi-Ziele im Jemen an
Immer wieder feuern die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Raketen Richtung Israel ab, jetzt hat das israelische Militär reagiert und Einrichtungen der Miliz im Jemen angegriffen. Mehrere Menschen sollen getötet worden sein.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mit Dutzenden Kampfflugzeugen Ziele im Jemen angegriffen. Der großangelegte Einsatz habe Einrichtungen der Huthi-Miliz in den Gebieten Ras Isa und Hudaida gegolten, teilte die Armee mit.
Wie das von den Huthi-Rebellen kontrollierte Gesundheitsministerium mitteilte, wurden dabei vier Menschen getötet und 29 verwundet. Ob es sich dabei um Zivilisten oder Huthi-Mitglieder handelt, ist unklar.
Angriff auf Hafen und Kraftwerke
Angegriffen wurden Israel zufolge unter anderem Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird. Über den Hafen soll die Huthi-Miliz iranische Waffen und militärische Vorräte transportiert haben, erklärte die israelische Armee. Dies lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida wurde laut Augenzeugen von schweren Explosionen erschüttert, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Arabische Fernsehsender zeigten Flammen eines großen Brandes an einem Kraftwerk. Anwohner sagten der dpa, israelische Kampfflugzeuge hätten zwei Kraftwerke getroffen.
Reaktion auf Angriff der Huthi
Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam bezeichnete den Angriff als Versuch Israels, die Unterstützung der schiitischen Miliz für die Hamas im Gazastreifen zu beenden. Die Angriffe könnten den "Willen des jemenitischen Volks nicht brechen", sagte er.
Der Luftangriff erfolgte dem israelischen Militär zufolge als Reaktion auf die jüngsten Raketenangriffe der Huthi. Am Samstag war unter anderem in der Küstenmetropole Tel Aviv wegen eines Geschosses aus dem Jemen erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Miliz erklärte, sie habe den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit einer ballistischen Rakete angegriffen - zur gleichen Zeit als dort gerade der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu eintraf. Das Geschoss wurde laut Militär aber noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen.
Huthi Teil von Irans "Achse des Widerstands"
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz handelt bei ihren Angriffen nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt. Die Hamas ist geschwächt, im Libanon ebenso die Hisbollah-Miliz nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah. Die Huthi-Miliz könnte für den Iran in seiner sogenannten "Achse des Widerstands", mit dem Teheran gegen den erklärten Erzfeind Israel kämpft, noch an Bedeutung gewinnen.
Zuletzt hatte Israel den Jemen Ende Juli angegriffen. Auch damals wurde - als Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv - der Hafen von Hudaida angegriffen.