Zweiter Jahrestag des russischen Angriffs Mehrere Politiker zu Solidaritätsbesuch in Kiew
Der Angriff Russlands auf die Ukraine jährt sich zum zweiten Mal. Mehrere Politiker, darunter EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, sind zu einem Solidaritätsbesuch nach Kiew gereist. Außerdem gibt es in vielen Ländern Gedenkveranstaltungen.
Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine finden weltweit Gedenkveranstaltungen, Demonstrationen und politische Beratungen statt. Als Zeichen der Solidarität sind eine Reihe westlicher Regierungsvertreter in die Ukraine gereist - unter ihnen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Regierungsspitzen aus Italien, Kanada und Belgien. Von der Leyen, Giorgia Meloni, Justin Trudeau und Alexander De Croo reisten in der Nacht gemeinsam per Zug von Polen aus an, teilte die italienische Regierung mit.
Von der Leyen: "Fest an der Seite der Ukraine"
Sie sei in Kiew, um am zweiten Jahrestag des russischen Krieges gegen die Ukraine ein Zeichen zu setzen und "um den außergewöhnlichen Widerstand des ukrainischen Volkes zu feiern", schrieb von der Leyen bei ihrer Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Mehr denn je stehen wir fest an der Seite der Ukraine. Finanziell, wirtschaftlich, militärisch, moralisch. Bis das Land endlich frei ist", erklärte von der Leyen weiter.
Laut einer Mitteilung der EU-Kommission übergab von der Leyen 50 Fahrzeuge an die ukrainische Nationalpolizei und die Generalstaatsanwaltschaft. Die weißen Geländewagen würden den Behörden dabei helfen, "die Gebiete zu stabilisieren, die die ukrainischen Streitkräfte so mutig von der illegalen russischen Besetzung befreit haben", sagte sie laut der Mitteilung. Die heutige Lieferung schließe sich an die jüngste Lieferung eines modernen Minenräumungsgeräts von der EU an die Ukraine an.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wandte sich in einer Video-Botschaft an die Ukraine: Er lobte "den Mut und die Entschlossenheit" der Ukrainer und versicherte dem Land erneut eine Zukunft als NATO-Mitglied. "Die Ukraine wird der NATO beitreten. Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann", sagte der Norweger. "Während wir sie auf diesen Tag vorbereiten, wird die NATO der Ukraine weiterhin zur Seite stehen", sagte Stoltenberg. "Präsident Putin hat diesen Krieg begonnen, weil er die Tür zur Nato schließen und der Ukraine das Recht verweigern wollte, ihren eigenen Weg zu wählen. Aber er hat genau das Gegenteil erreicht: Die Ukraine ist jetzt näher an der Nato als je zuvor."
Zahlreiche Gedenkveranstaltungen auch in anderen Ländern
Auch weit über das angegriffene Land hinaus gibt es heute weitere zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Unter anderem in London, Paris, Warschau und Belgrad gibt es Solidaritätskundgebungen mit der Ukraine. In Deutschland wollen Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine unter anderem bei Kundgebungen in Berlin, Hamburg und Köln zum Ausdruck bringen. Zudem findet ein virtuelles Treffen der Vertreter der G7-Staaten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj statt.
Die russische Armee war auf Befehl von Kreml-Chef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert.
Selenskyj hofft auf weitere Unterstützung
Präsident Selenskyj hofft unterdessen weiter auf tatkräftige Unterstützung seines Landes aus dem Westen. Nach der Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens mit Dänemark traf er sich am Freitag in Lwiw mit einer Delegation des US-Senats und unterstrich die Bedeutung eines noch im Repräsentantenhaus in der Schwebe hängenden Milliarden-Hilfspakets für die Schlagkraft der ukrainischen Armee.
Selenskyj unterstrich bei einem Gespräch mit dem demokratischen Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, die Bedeutung des von Kiew dringend erhofften Milliarden-Hilfspakets für sein Land. "Dieses Paket ist nicht gewöhnlich, es ist von grundlegender Bedeutung für unsere Verteidigung, sowohl was seinen Inhalt als auch das Signal betrifft, das die Unterstützung oder Nichtunterstützung dieses Pakets an die Welt sendet", sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Das Hilfspaket, in dem 60 Milliarden US-Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für die Ukraine vorgesehen sind, hat den Senat als zweite Parlamentskammer bereits passiert. Das Repräsentantenhaus gilt allerdings als größere Hürde. Dort blockieren die Republikaner.