US-Präsident Biden (links), sein Sohn Hunter und dessen Frau Melissa Cohen Biden
faktenfinder

Gefälschte Video-Standbilder Neue Falschmeldungen über Biden

Stand: 25.07.2024 16:01 Uhr

Auch nach dem Kandidatur-Aus gibt es Gerüchte um US-Präsident Biden. Nun wird behauptet, seine live übertragene Rede an die Nation sei aufgezeichnet gewesen. Beweisen sollen das gefälschte Bilder.

Schon mehrfach wurde er für tot erklärt, andere behaupten, dass US-Präsident Joe Biden schwer erkrankt sei, dass er sein Amt nicht mehr ausüben könne oder er von sinistren Kräften an einem geheimen Ort gefangen gehalten würde.

So verbreitete ein Medienunternehmen auf X, man wisse aus sicherer Quelle, dass der US-Präsident in einem Hospiz im Sterben liege und nahm die Wette an, dass man sein X-Account löschen werde, wenn sich die Behauptung als Falschmeldung erwies - was denn auch prompt geschah und neue Gerüchte hervorrief.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Nach seiner am Mittwoch live gehaltenen Rede an die Nation wurde nun eine weitere Falschmeldung verbreitet: Mit der Ansprache könne etwas nicht stimmen. In millionenfach aufgerufenen Posts wurde dafür ein Bild als angeblicher Beweis gezeigt, in dem die Uhrzeit auf der Armbanduhr des Präsidenten nicht mit der tatsächlichen Übertragungszeit übereinstimmen soll.

Screenshot des X-Accounts von Truth Seeker

Hierfür wurde offensichtlich ein Screenshot aus dem Video verwendet, auf dem Bidens Armbanduhr acht Minuten nach sieben Uhr zeigt - die Rede begann jedoch um 20 Uhr Washingtoner Zeit. Die Spekulationen darüber reichen von der Vermutung, Bidens Uhr sei defekt oder falsch gestellt, bis hin zur Annahme, dass die Rede eine Aufzeichnung oder gleich ein Deep Fake sei. Andere behaupten, es hätten mehrere Versionen aufgezeichnet werden müssen, weil Biden nicht mehr in der Lage sei, live aufzutreten.

Eine plumpe Fälschung

Betrachtet man die Pressefotos der Rede, so ist deutlich zu sehen, dass seine Uhr die korrekte Zeit zeigt.

Joe Biden

Das kann man auch auf der Aufzeichnung der Liveübertragung überprüfen, die das Weiße Haus ins Netz gestellt hat.

Das hindert jedoch Verschwörungsideologen nicht daran, die Behauptung weiter zu verbreiten. Nun soll unter anderem der Himmel im Hintergrund zu hell sein, obwohl die Sonne zum Zeitpunkt der Rede in Washington noch nicht untergegangen war.