ARD-DeutschlandTrend Nein zu baldiger NATO-Aufnahme der Ukraine
Eine Aufnahme der Ukraine in die NATO lehnt die Mehrheit der Bundesbürger laut ARD-DeutschlandTrend ab - zumindest für die kommenden Jahre. Deutliche Zustimmung finden die angekündigten Corona-Lockerungen.
Die Mehrheit der Bundesbürger lehnt laut DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin eine rasche Aufnahme der Ukraine in die NATO ab. Gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) spricht sich dafür aus, eine Mitgliedschaft für die kommenden Jahre (31 Prozent) oder sogar dauerhaft auszuschließen (22 Prozent). 28 Prozent sind dagegen, der Ukraine in der aktuellen Situation eine NATO-Mitgliedschaft zu verweigern. 19 Prozent können oder wollen sich zu der Frage nicht äußern.
Der Bündnisstatus der Ukraine ist ein zentraler Punkt in der angespannten sicherheitspolitischen Lage in Europa. Russland fordert vom Westen als Sicherheitsgarantie unter anderem, seinen Nachbarstaat nicht in die NATO aufzunehmen.
Deutliche Zustimmung für umfassende Lockerungen
Die Bund-Länder-Beschlüsse zur weitgehenden Lockerung der Corona-Maßnahmen finden bei den Bundesbürgern laut Umfrage deutliche Zustimmung: 67 Prozent halten diesen Schritt für angemessen, 27 Prozent für nicht angemessen. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, die bislang geltenden Corona-Maßnahmen bis Ende März weitgehend aufzuheben.
Die Sympathien für die angekündigte Aufhebung von Maßnahmen überwiegen in allen Bevölkerungs- und Wählergruppen. Die meisten Fürsprecher finden sich in den Reihen von FDP (72 Prozent) und AfD (83 Prozent). Insbesondere ältere Deutsche über 65 äußern sich verhaltener, aber auch sie gelangen zu einem mehrheitlich positiven Urteil (57 zu 34 Prozent).
SPD holt auf bei Sonntagsfrage, FDP wieder einstellig
Bei der Sonntagsfrage gibt es leichte Bewegung zugunsten der SPD, die um zwei Prozentpunkte zulegen kann. CDU/CSU, Grüne und FDP müssen leichte Verluste hinnehmen, wobei die Liberalen das erste Mal seit der Bundestagswahl wieder einstellig sind. AfD und Linke bleiben unverändert - alle Angaben im Vergleich zum DeutschlandTrend Anfang Februar (Kalenderwoche fünf).
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 24 Prozent der Stimmen, das sind zwei Prozentpunkte mehr als vor zwei Wochen. Die Union bleibt mit 26 Prozent stärkste Kraft, verliert aber einen Punkt. Ebenso verlieren Grüne und FDP einen Prozentpunkt und kommen somit auf 15 bzw. neun Prozent. Die AfD bleibt unverändert bei zwölf Prozent, die Linke ebenfalls unverändert bei fünf Prozent. Insgesamt kommt die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP damit auf 48 Prozent.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 15. bis 16. Februar 2022
Fallzahl: 1.202 Befragte (786 Telefoninterviews und 416 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten; Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 2* bis 3** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent