Peter Kurth (Mitte), ehemaliger Berliner Finanzsenator, bei der Wahlkampfveranstaltung der AfD in Brandenburg. (Archivfoto: 19.07.2024)

"Sächsische Separatisten" Kurth soll Rechtsextremisten Kredit gewährt haben

Stand: 11.11.2024 21:56 Uhr

Der frühere CDU-Finanzsenator in Berlin, Peter Kurth, soll mutmaßlichen Rechtsextremisten der "Sächsischen Separatisten" einen Kredit in Höhe von 100.000 Euro gewährt haben. Damit wurde offenbar ein Haus für einen Szenetreff gekauft.

Der ehemalige Berliner CDU-Finanzsenator Peter Kurth soll nach Informationen des Spiegel ein Immobiliengeschäft mutmaßlicher Mitglieder der rechtsextremen "Sächsischen Separatisten" finanziert haben.

Kurth selbst erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, bei dem Kredit sei nie von der Gruppierung die Rede gewesen, gab aber seine Beteiligung an dem Immobiliengeschäft zu.

Kurth bestreitet Kredit nicht: "So ein Mist"

"Ich habe einem Bekannten aus meiner Verbindung und zwei seiner Kollegen ein Darlehen gegeben", antwortete Kurth auf die Frage, ob er 100.000 Euro in ein entsprechendes Immobiliengeschäft investiert habe. "Von dieser Truppe war nie die Rede, ich kenne sie nicht und lehne sie ab. Aber die sind wohl da drin. So ein Mist."

Der Spiegel berichtet, dass mit dem Kredit ein dreistöckiges Haus im sächsischen Grimma gekauft worden sein soll. Das Gebäude soll laut Ermittlern demnach als rechtsextremer Szenetreff genutzt worden sein.

Kurth soll nach Monitor-Recherchen früher schon einmal 120.000 Euro an eine Firma der rechtsextremen "Identitären Bewegung" überwiesen haben.

Das Objekt der mutmaßlich rechten Terrorgruppe "Sächsische Separatisten" war bei der Razzia vergangene Woche von der Polizei durchsucht worden. Auch in Polen fanden im Rahmen der Ermittlungen Durchsuchungen statt. Nach Informationen des Spiegels soll Kurth mit dem Darlehen den Kauf des Hauses durch die Gruppe erst ermöglicht haben.

Mutmaßliche Rechtsterroristen mit Verbindungen in die AfD

Der Generalbundesanwalt hatte vergangene Woche acht mutmaßliche Rechtsterroristen festnehmen lassen, die der Gruppe angehört haben sollen. Sieben von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Wann der letzte der acht Männer - der mutmaßliche Rädelsführer - dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird, ist unklar.

Einer der Männer, auch Mitglied der AfD, soll nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei seiner Festnahme vergangene Woche eine Langwaffe in der Hand gehalten haben, weshalb die Polizei zwei Warnschüsse abgab. Der Festgenommene ist nach Kenntnis der dpa Jäger und besitzt eine waffenrechtliche Erlaubnis.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR Sachsen - Das Sachsenradio am 05. November 2024 um 13:00 Uhr.