Ein Drohnenbild zeigt ein Gummiboot auf einer überfluteten Straße in Ostrava/Tschechien

Debatte über Hochwasser "Das sind die Folgen der Klimakrise"

Stand: 15.09.2024 20:18 Uhr

Angesichts des Hochwassers in mehreren europäischen Ländern fordern Politikerinnen, Klima-Experten und Umweltschützer, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Das sei "Menschheitsschutz", schrieb Grünen-Chefin Lang.

Grünen-Politikerinnen sowie Wissenschaftler und Umweltinitiativen haben wegen der Hochwasserkatastrophe in mehreren Ländern Zentral- und Südosteuropas gemeinsame Anstrengungen gegen den Klimawandel gefordert. "Die Klimakrise trifft uns alle. Sie macht Hochwasser wahrscheinlicher", schrieb Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge im Internetdienst X. "Und wir können sie nur gemeinsam bekämpfen."

"Wenn es mehrmals pro Jahr ein Jahrhunderthochwasser gibt, ist das nicht normal", schrieb dort auch die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang. "Das sind die Folgen der Klimakrise." Daher sei Klimaschutz "nichts anderes als Menschheitsschutz", damit "solche Katastrophen nicht noch häufiger und verheerender werden".

Häufigere Extremwetterereignisse befürchtet

Auch der Klimaforscher Stefan Rahmstorf wies in X auf den Zusammenhang zwischen der menschengemachten globalen Erwärmung und dem steigenden Risiko häufigerer und massiverer Extremwettereignisse hin. "Das ist wissenschaftlich belegt und Konsens", betonte er mit Blick auf Äußerungen unter anderem von Rechtspopulisten, die diese Erkenntnisse in Frage stellen.

"Wir fragen uns, wie viele Klimakatastrophen es noch braucht, bis die Bundesregierung Ernst beim Klimaschutz macht", schrieb auf X das Klima-Netzwerk Fridays for Future Germany. "Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und den Einsatzkräften in den Hochwassergebieten", hieß es weiter.

Der Geschäftsführer des Netzwerks Campact, Christoph Bautz, äußerte die Befürchtung, dass es aufgrund der zunehmenden Erwärmung künftig noch weit heftigere Klimaextreme geben werde. "Nur sehr konsequente Klimapolitik kann das noch verhindern", mahnte auch er auf X.

"Größtes Problem unserer Zeit"

"Der Klimawandel ist das mit Abstand größte Problem unserer Zeit", sagte der Rechtsphilosoph Christoph Möllers der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Es bedürfe "größter kollektiver Anstrengung, um die gewaltigen Probleme zu lösen, die auf uns zukommen", hob er hervor - zumal viele unserer heutigen Verhaltensweisen potenziell klimaschädlich seien.

Eine dramatische Hochwasserlage wurde am Sonntag vor allem aus Tschechien, Österreich, Polen und Rumänien gemeldet. Mindestens sieben Menschen kamen bis Sonntag in den Fluten ums Leben. Vier weitere Menschen wurden in Tschechien noch vermisst. Tausende Menschen mussten in den Regionen evakuiert werden. Hunderttausende waren ohne Strom, Straßen und Zugstrecken mussten gesperrt werden.

In Deutschland war die Lage demgegenüber vergleichsweise entspannt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. September 2024 um 14:00 Uhr.