Kerzen und Blumen in Magdeburg erinnern an die Opfer des Anschlags (20.12.24)

Nach Anschlag in Magdeburg Mehr als 600 Betroffene - umfassende Hilfen zugesagt

Stand: 13.01.2025 17:56 Uhr

Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich viel mehr Betroffene gemeldet als zunächst angenommen. Der Bundesopferbeauftragte Weber versicherte, für all diese Menschen werde man da sein.

Am 20. Dezember raste ein Mann mit einem Auto durch die Budengassen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Die grausame Bilanz: Sechs Tote und mehr als 300 Verletzte. Dreieinhalb Wochen nach diesem verheerenden Anschlag ist klar, die Zahl der von der Tat betroffenen Menschen ist noch viel höher.

Neben denen, die Angehörige verloren haben oder die verletzt wurden, geht es auch um Augenzeugen, die das Geschehen zunehmend belastet - und um Ersthelfer wie Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten. Auch an ihnen gehe das Geschehen nicht spurlos vorüber, so Weber. Bislang haben sich mehr als 600 Betroffene gemeldet. "Für all diese Menschen wollen und werden wir da sein," versicherte der Bundesopferbeauftragt Roland Weber. Eine konkrete Summe nannte er nicht.

"Werden die Betroffenen nicht allein lassen"

Die Bundesrepublik dürfe und werde die Betroffenen nicht allein lassen. Sie hätten Informationen über Hilfsangebote erhalten, sagte Weber. Es sei gelungen, "sehr, sehr schnell Kontakt zu den Menschen herzustellen", betonte er. Bislang seien rund 230 Gespräche mit den Betroffenen geführt worden, man stehe aber erst am Anfang eines sehr langen Wegs.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, die Opfer des Anschlags von Magdeburg in gleichem Umfang zu entschädigen wie Opfer von Terroranschlägen. Der Bundestag muss die Haushaltsmittel noch bewilligen.

Motivlage weiter unklar

Die Motivlage ist weiter unklar. Der 50-jährige Täter war 2006 aus Saudi-Arabien eingewandert und lebte in Sachsen-Anhalt. Der Arzt war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen, hatte sich radikalisiert und soll psychische Probleme haben. Er befindet sich seit der Amokfahrt in Untersuchungshaft.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 13. Januar 2025 um 18:05 Uhr.