Der Seenotrettungskreuzer "Arkona" bekämpft den Brand des Öltankers "Annika" in der Ostsee

Vor Mecklenburg-Vorpommern Öltanker brennt auf der deutschen Ostsee

Stand: 11.10.2024 13:37 Uhr

Der Tanker "Annika" - beladen mit 640 Tonnen Öl - ist vor der deutschen Ostseeküste in Brand geraten. Alle Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. Drei Schiffe und mehrere Hubschrauber versuchen, das Feuer zu löschen.

Der 73 Meter lange und zwölf Meter breite Öl- und Chemikalientanker "Annika" brennt nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilte, wurden alle sieben Besatzungsmitglieder vom Schiff gerettet. Ihre Einsatzkräfte seien um kurz nach 09.00 Uhr per Funk alarmiert worden, teilte die Organisation mit.

Nach Angaben des Havariekommandos erlitten einige Seeleute leichte Verletzungen. Auf der "Annika" befänden sich etwa 640 Tonnen Öl.

Der Tanker liegt zwischen Warnemünde und Kühlungsborn in der Mecklenburger Bucht vor Anker und wird zusätzlich von einem Schlepper in Position gehalten.

Karte: Deutschland mit den Orten Warnemünde und Kühlungsborn

Rauchwolke von der Küste zu sehen

Drei Schiffe haben laut Havariekommando mit der Brandbekämpfung von außen begonnen. Ebenso seien mehrere Feuerwehrteams mit Hubschraubern auf dem Weg zum Tanker. Nach Angaben der Polizei wurde eine Sperrzone von drei Seemeilen um den Einsatzort eingerichtet.

Auf von den Rettungskräften veröffentlichten Bildern war schwarzer Rauch am Heck des Frachters zu sehen. Über Details und die Ursache des Feuers ist bisher nichts bekannt.

Sorge vor Umweltverschmutzung

Der Brand hat laut Mecklenburg-Vorpommerns Umweltministerium bisher keine Umweltschäden verursacht. Eine Gewässerverunreinigung sei bislang verhindert worden, teilte das Ministerium mit.

Auslaufendes Schweröl könnte wegen des starken Westwindes "massiven Schaden in der Umwelt verursachen", warnte der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, Oliver Zielinski. "Das würde also im schlechtesten Fall in ein sehr sensibles Flachmeer-Ökosystem getrieben werden", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Die Umweltorganisation WWF lobte den schnellen Einsatz der Rettungskräfte und Löschmannschaften.

Die Ostsee gilt als eines der am stärksten befahrenen Meere der Welt. Täglich sind dort laut WWF rund 2.000 große Schiffe unterwegs. Darunter seien Tanker mit bis zu 100.000 Tonnen Ladung an Bord. Die Havarie vor Heiligendamm sei ein "Schuss vor den Bug".