Fälschungen im großen Stil Betrug mit Corona-Masken aufgedeckt
Nicht nur bei den Corona-Soforthilfen wird betrogen - Kriminelle versuchen auch, mit ungeeigneten und gefälschten Atemmasken Geld zu verdienen. Jetzt wurden zwei von ihnen festgenommen.
Nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) sollen zwei Männer aus Rheinland-Pfalz im größeren Stil mangelhafte Atemschutzmasken mit gefälschten Zertifikaten verkauft haben. Die Masken wurden als sogenannte FFP2-Masken angeboten, entsprachen aber laut Staatsanwaltschaft Koblenz nicht dem versprochenen Schutzstandard.
Auf Anfrage bestätigte die Staatsanwaltschaft Koblenz, Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges gegen einen 23-Jährigen und einen 49-Jährigen zu führen. Beide wurden am 6. Mai festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.
Die beiden Männer sollen seit April einfache Mund-Nasenschutz-Masken als höherwertige FFP2-Masken angeboten und verkauft sowie Echtheitszertifikate gefälscht haben. Die Masken sollen unter anderem an einen Supermarkt in Koblenz geliefert worden sein. Andere potenzielle Käufer sollen aber aus dem Gesundheitsbereich kommen, darunter auch Krankenhäuser und Pflegeheime.
1,5 Millionen Euro beschlagnahmt
Bei Durchsuchungen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sollen in der vergangenen Woche insgesamt 11.000 Atemschutzmasken sichergestellt und des Weiteren 1,5 Millionen Euro eingefroren worden sein. Die Ermittlungen dauern noch an, unter anderem müssen zahlreiche Datenträger und anderes schriftliches Beweismaterial ausgewertet werden.
Echte FFP2-Masken müssen hohe Anforderungen erfüllen.
Die FFP2-Masken bieten einen höheren Schutz gegen eine Infektion mit Covid-19 als einfache Mund-Nasen-Schutzmasken und werden daher dringend für medizinisches Personal benötigt. Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie fehlten die Masken allerdings in vielen Krankenhäusern oder Pflegeheimen.