Ein Mann schaut in Karmiel (Nordisrael) auf ein beschädigtes Gebäude nach Angriffen aus dem Libanon.
liveblog

Krieg in Nahost ++ Verletzte nach Angriffen in Israel und Libanon ++

Stand: 19.11.2024 12:06 Uhr

In Israel und im Libanon gibt es mehrere Verletzte nach Angriffen. Der US-Sondergesandte Hochstein ist zu Gesprächen über eine Waffenruhe in Beirut eingetroffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.

  • Verletzte nach Angriffen in Israel und Libanon

Der US-Vermittler für den Nahen Osten, Amos Hochstein, ist erneut zu Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in den Libanon gereist. Er traf sich erneut mit Parlamentspräsident Nabih Berri, einem Verbündeten der Hisbollah, der ein wichtiger Gesprächspartner für Spitzenvertreter westlicher Regierungen ist.

Bis zu einer Einigung seien noch "Lücken zu schließen", sagte Hochstein nach dem Treffen. Das Gespräch mit Berri bezeichnete er als "konstruktiv". Es gebe jetzt eine "wichtige Gelegenheit", eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien zu erreichen - hoffentlich "in den kommenden Tagen".

Bei den Kämpfen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind nach UN-Angaben in den vergangenen zwei Monaten mehr als 200 Kinder getötet worden. 1.100 weitere Kinder seien verletzt worden, teilt ein Sprecher des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) mit. Die Zahl von über 200 getöteten Kindern beziehe sich allein auf die vergangenen zwei Monate, betont der Sprecher. Seit Ausbruch der Kämpfe im Zuge des Kriegs im Gazastreifen im vergangenen Jahr seien es mindestens 231 Kinder.

Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hält beim aktuellen US-Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah und Israel weitere Verhandlungen für notwendig. "Bei einigen Punkten gibt es Diskussionsbedarf", sagte Mikati dem katarischen Fernsehsender Al-Araby. Beim Besuch des US-Vermittlers Amos Hochstein würden "strittige Fragen persönlich gelöst". 

Ungeachtet der Gespräche über eine Waffenruhe dauern die Kämpfe und Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah an. Bei Beschuss aus dem Libanon wurden am Morgen vier Menschen im Zentrum Israels leicht verletzt, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Nach Angaben der israelischen Armee wurden bei dem Angriff fünf Geschosse aus dem Libanon registriert, einige seien abgefangen worden. In mehreren Gegenden nördlich der Küstenstadt Tel Aviv gab es demnach Raketenalarm. Auch auf den Norden Israels wurden laut Israels Militär wieder etliche Geschosse aus dem Libanon abgefeuert.

Aus dem Libanon gab es Berichte über israelische Angriffe, darunter auf ein Gebäude im Süden der Hauptstadt Beirut. Auch dabei gab es laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA in der Nacht Verletzte.

Der US-Vermittler für den Nahen Osten, Amos Hochstein, ist erneut zu Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in den Libanon gereist. Hochstein soll sich erneut mit Parlamentspräsident Nabih Berri treffen, einem Verbündeten der Hisbollah, der ein wichtiger Gesprächspartner für Spitzenvertreter westlicher Regierungen ist.

Seit Wochen zirkulieren in Medien Details über einen vermeintlichen US-Vorschlag. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe demnach zunächst 60 Tage lang aussetzen.

Die USA warnen die Türkei davor, führende Kräfte der militant-islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen aufzunehmen. "Wir glauben nicht, dass die Anführer einer bösartigen terroristischen Organisation irgendwo komfortabel leben sollten, und das schließt mit Sicherheit eine Großstadt eines unserer wichtigsten Verbündeten und Partner ein", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington. Er reagierte damit auf Berichte, Hamas-Spitzenfunktionäre würden von Katar in die Türkei umziehen.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der türkischen Regierung wies Berichte zurück, die Hamas habe ihre Vertretung von Katar in die Türkei verlegt. Er räumte aber ein, Hamas-Mitglieder würden von Zeit zu Zeit in die Türkei reisen. Die Türkei wertet die Hamas im Gegensatz zu vielen westlichen Staaten nicht als terroristisch

Die Staaten der G20-Gruppe haben in einer gemeinsamen Erklärung zu einem "umfassenden" Waffenstillstand sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon aufgerufen.

Die Staats- und Regierungschefs forderten in der Erklärung eine von den USA vorgeschlagenen dauerhaften Waffenruhe im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln. Überdies riefen sie zu einer Waffenruhe im Libanon auf.

Israel hat laut Ministerpräsident Netanyahu bei den Angriffen auf den Iran vergangenen Monat auch Atomanlagen getroffen. Ein UN-Hilfskonvoi ist nach der Einreise in den Gazastreifen offenbar geplündert worden.