Thomas Bach, links, und seine Frau Claudia Bach begrüßen den israelischen Präsidenten Isaac Herzog und seine Frau Michal Herzog
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Krieg in Nahost ++ Israel warnt vor Anschlagsgefahr bei Olympia ++

Stand: 25.07.2024 23:59 Uhr

Israel hat vor Beginn der Olympischen Spiele vor Anschlägen auf israelische Sportler gewarnt. US-Vizepräsidentin Harris hat das Verbrennen der US-Flagge bei Protesten gegen Israels Premier Netanyahu verurteilt. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.

25.07.2024 • 23:59 Uhr

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25.07.2024 • 20:10 Uhr

Netanyahu besucht Weißes Haus

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat sich bei US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen im Weißen Haus für dessen Unterstützung für Israel bedankt. "Ich möchte Ihnen für 50 Jahre im öffentlichen Dienst und 50 Jahre Unterstützung für den Staat Israel danken", sagte Netanyahu. Er fügte hinzu, dass er sich darauf freue, mit Biden über die "großen Themen" zu sprechen. Biden sagte: "Wir haben eine Menge zu besprechen." Die beiden beantworteten keine Fragen der anwesenden Presse.

Geplant ist für heute auch noch ein Treffen der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin, Vizepräsidentin Kamala Harris, mit Netanyahu. Am Freitag will der frühere US-Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump Netanyahu in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach in Florida empfangen.

Einen Tag vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Paris hat Israel Frankreich vor der Gefahr von Anschlägen durch vom Iran unterstützte Gruppen auf israelische Sportler und Touristen gewarnt. Manche Menschen versuchten, "die Feierlichkeiten zu diesem freudigen Ereignis zu stören", schrieb Israels Außenminister Israel Katz in einem Brief an seinen französischen Amtskollegen.

"Uns liegen derzeit Einschätzungen über mögliche Bedrohungen durch iranische Terrororganisationen und andere terroristische Organisationen vor, die darauf abzielen, während der Olympischen Spiele Terroranschläge gegen Mitglieder der israelischen Delegation und israelische Touristen zu verüben", hieß es weiter darin.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris verurteilt das Verbrennen der amerikanischen Flagge. Propalästinensische Demonstranten hatten mehrere Flaggen vor der Union Station in Washington in Brand gesteckt, um gegen den Besuch von Israels Ministerpräsident Netanyahus zu demonstrieren.

"Diese Flagge ist ein Symbol für unsere höchsten Ideale als Nation und repräsentiert das Versprechen Amerikas. Sie sollte niemals auf diese Weise geschändet werden", sagte Harris in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung.

"Ich verurteile alle Personen, die sich mit der brutalen Terrororganisation Hamas solidarisieren, die geschworen hat, den Staat Israel zu vernichten und Juden zu töten", teilte Harris zudem mit. "Pro-Hamas-Graffiti und -Rhetorik sind verabscheuungswürdig und dürfen in unserem Land nicht geduldet werden."

Demonstranten verbrennen die US-amerikanische Flagge vor der Union Station in Washington.

Demonstranten verbrennen die US-amerikanische Flagge vor der Union Station in Washington.

Die Huthi-Rebellen im Jemen drohen mit Vergeltung für Israels Angriff auf ihre Stellungen bei Hodeida. "Die Reaktion darauf ist unvermeidlich", erklärt der Anführer der Miliz, Abdulmalik al-Huthi, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Angriff auf Hodeida werde die Huthi nicht von weiteren militärischen Einsätzen im Rahmen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen abhalten.

Bis zu 20 schwer kranke Patienten aus dem Gazastreifen sollen in diesem Jahr mit nahen Angehörigen nach Norwegen gebracht werden. Die norwegische Einwanderungsbehörde UDI hat nach eigenen Angaben den Auftrag von der Regierung erhalten, für eine medizinische Evakuierung aus Gaza entsprechende Einreiseerlaubnisse auszustellen. Aufgenommen werden sollten in erster Linie Minderjährige und Frauen, hieß es in einer Mitteilung der Behörde.

Insgesamt bietet Norwegen demnach an, bis zu 100 Personen aufzunehmen. Wann die ersten Evakuierten nach Norwegen kommen, ist noch unklar. Grund dafür ist, dass die Betroffenen auch eine Ausreisegenehmigung aus Gaza benötigen. 

25.07.2024 • 14:29 Uhr

Trump drängt auf Ende des Krieges

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump drängt einen Tag vor seinem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu auf ein rasches Ende des Gaza-Krieges. Israel müsse seine "Öffentlichkeitsarbeit" besser in den Griff bekommen, fügte Trump in einem Interview des Senders Fox hinzu.

Er kritisierte diejenigen, die gegen Netanyahus Rede vor dem US-Kongress protestiert hatten und forderte außerdem die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Netanyahu hält sich derzeit in den USA auf und soll noch heute US-Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris zu Beratungen treffen.

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat in Rom die italienische Premierministerin Giorgia Meloni und den Präsidenten Sergio Mattarella getroffen. Das Büro der Premierministerin gab zu dem Treffen eine Pressemitteilung heraus, in der es hieß: "Meloni bekräftigte die Nähe der italienischen Regierung zu Israel und ihre scharfe Verurteilung des Hamas-Terrorismus."

Meloni betonte außerdem das Engagement Italiens für eine Deeskalation auf regionaler Ebene und äußerte große Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen. Außerdem versicherte Meloni in der Pressemitteilung, dass Italien weiterhin die US-Vermittlung unterstützen und der palästinensischen Zivilbevölkerung Hilfe leisten werde, unter anderem durch die Initiative "Nahrung für Gaza".

Die UNICEF-Chefin Catherine Russell sieht die humanitäre Hilfe in Gaza vor extremen Herausforderungen. Angriffe auf Helfer behinderten die Bemühungen. Nach Angaben von Russell wurden seit Kriegsbeginn mindestens 278 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Gazastreifen getötet.

"Die Hilfe muss ungehindert fließen können und der Zugang muss regelmäßig und sicher sein", forderte sie. Stattdessen tröpfele die Hilfe seit Monaten und die Zivilbevölkerung werde nicht versorgt. Die Unterversorgung hat laut Russell zu einem zunehmenden Wettkampf um das gesorgt, was zur Verfügung stehe, sowie zu Schmuggel und zunehmend zu organisierten Plünderungen.

25.07.2024 • 11:27 Uhr

Iran kritisiert Netanyahu und USA

Nach der Rede von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vor dem US-Kongress folgt harsche Kritik aus dem Iran. Nasser Kanaani, Sprecher des iranischen Außenministers, bezeichnete Netanyahu als "Schlächter von Tel Aviv". Täglich würde das israelische Militär im Gazastreifen Kinder töten. Umso mehr reagierte Kanaani mit Unverständnis, wie offen der israelische Regierungschef in den USA empfangen worden sei. Netanyahu liege nach neun Monaten des Völkermords in den Armen seiner Unterstützer, schrieb Kanaani beim Kurznachrichtendienst X.

Sieben radikale israelische Siedler und eine Siedler-Jugendorganisation dürfen künftig nicht mehr nach Australien einreisen und werden mit finanziellen Sanktionen belegt. Sie seien "an gewalttätigen Übergriffen auf Palästinenser beteiligt", darunter solchen, die zu schweren Verletzungen und in einigen Fällen sogar zum Tod führten, erklärte die australische Außenministerin Penny Wong.

Gegen die betroffenen Einzelpersonen hatten zuvor auch schon andere Staaten Strafmaßnahmen verhängt. Die sanktionierte "Hilltop Youth" ("Hügeljugend") sei eine "Jugendgruppe, die für die Aufstachelung zu Gewalt gegen palästinensische Gemeinschaften und die Ausübung dieser Gewalt verantwortlich ist", so Wong. Die "Hügeljugend" ist ein Sammelbegriff für hunderte militanter, jugendlicher Siedler. Sie ist allerdings nicht als einheitliche Bewegung organisiert.

Die israelische Abordnung, die zu Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas nach Katar reisen sollte, hat ihre Abreise verschoben. Zunächst solle das Treffen zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu und US-Präsident Joe Biden abgewartet werden, das heute stattfinden soll, zitierten israelische Medien einen ranghohen Beamten.

25.07.2024 • 08:00 Uhr

Pelosi kritisiert Netanyahu-Rede

Die demokratische US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat scharfe Kritik an der Rede von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu vor dem US-Kongress geübt. Dies sei der "bei weitem schlechteste Auftritt eines ausländischen Würdenträgers" gewesen, der das Privileg gehabt habe, vor dem US-Kongress zu reden, schrieb die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses auf der Plattform X.

Netanyahu hatte bei seiner Rede entgegen den Hoffnungen von Angehörigen der 120 noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln keine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln angekündigt.  Pelosi schrieb weiter: "Viele von uns, die Israel lieben, verbrachten heute Zeit damit, israelischen Bürgern zuzuhören, deren Familien als Folge des Terroranschlags und der Entführungen der Hamas vom 7. Oktober gelitten haben. Diese Familien fordern ein Waffenstillstandsabkommen, das die Geiseln nach Hause bringt - und wir hoffen, dass der Ministerpräsident seine Zeit damit verbringen wird, dieses Ziel zu erreichen."

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, hofft auf ein Abkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas - auch, um die sich verschärfenden Spannungen an der Grenze zum Libanon zu lösen. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt es auch an der israelisch-libanesischen Grenze immer wieder zu Gefechten.

Hennis-Plasschaert habe die Hoffnung geäußert, dass eine Waffenruhe im Gazastreifen die unverzügliche Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah nach sich ziehe, berichtete UN-Sprecher Stephane Dujarric. Auch der französische UN-Botschafter Nicolas de Riviere hatte vor dem Treffen des UN-Sicherheitsrats gemahnt, ein umfassender Krieg wäre "unerträglich und katastrophal". Dabei rief er Israel und den Libanon auf, eine Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 2006 umzusetzen, die die Lage an der libanesisch-israelischen Grenze hatte befrieden sollen.

Nach ersten Medienberichten hat die israelische Armee bestätigt, dass aus Chan Yunis im Gazastreifen die Leichen von fünf Geiseln geborgen worden seien. Zu den Toten zähle die 56-jährige Maya Goren, eine Einwohnerin eines Kibbuz am Rande des abgeriegelten Küstenstreifens. Sie sei bei dem Massaker der Terrormiliz Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres getötet und ihre Leiche verschleppt worden.

Bei den übrigen Leichen handele es sich um Soldaten, die an dem Tag im Kampf getötet und deren Leichen ebenfalls verschleppt worden seien.

Karte: Gazastreifen, dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind empört über die Verschiebung der indirekten Verhandlungen über die Freilassung der Entführten. Statt in seiner Rede vor dem US-Kongress zu verkünden, dass er das auf dem Tisch liegende Abkommen akzeptiere, "verhindert (Israels Premier Benjamin) Netanyahu aus persönlichen Gründen, dass das Abkommen zustande kommt", kritisierte die Mutter einer Geisel laut der Zeitung Times of Israel.

Netanyahu hatte in der Rede Kritik am Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen. Entgegen den Hoffnungen von Angehörigen der 120 noch in dem abgeriegelten Küstenstreifen verbliebenen Geiseln verkündete Netanyahu keine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Entführten. Während die Angehörigen von weiteren toten Geiseln erfahren würden, setze Netanyahu "seine PR-Tour durch die USA" fort und trete "weiter auf die Bremse", zitierte die Times of Israel die Mutter weiter.

Nach der Rede des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu vor dem US-Kongress zum Gaza-Krieg spricht die islamistische Hamas von Lügen und Verdrehung von Tatsachen. "Netanyahus Gerede über verstärkte Bemühungen um die Rückkehr der Geiseln ist eine glatte Lüge und führt die israelische, amerikanische und internationale Öffentlichkeit in die Irre", heißt es in einer Stellungnahme der Hamas.

Netanyahu hatte in seiner Rede keine Vereinbarung über eine Waffenruhe verkündet. Netanyahu sei derjenige, "der alle Bemühungen zur Beendigung des Krieges und zum Abschluss eines Abkommens" über die Freilassung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen vereitelt habe, teilte die Hamas weiter mit. Und das trotz der Bemühungen der Vermittler und der "Flexibilität", die die Hamas bei den Verhandlungen gezeigt habe. Man mache Netanyahu für die Folgen dieser Situation und für das Schicksal der Geiseln im Gazastreifen verantwortlich, hieß es.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Israelische Soldaten haben bei einem Einsatz im Gazastreifen Medienberichten zufolge die Leichen von mindestens zwei Geiseln geborgen. Die Jerusalem Post berichtete, eine davon sei eine 56-jährige Einwohnerin des Kibbuz Nir Oz am Rande des abgeriegelten Küstenstreifens. Sie sei bei dem Massaker der militant-islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres getötet worden. Dann habe die Hamas ihre Leiche verschleppt. Die Mutter von vier Kindern solle neben ihrem Mann beigesetzt werden, der damals ebenfalls ermordet worden war. 

Mehrere israelische Medien berichteten, dass bei dem Einsatz außerdem die Leiche eines 33-jährigen Einwohners des Kibbuz Nir Izchak geborgen wurde. Auch er sei am 7. Oktober ermordet und seine Leiche in den Küstenstreifen verschleppt worden. 

25.07.2024 • 00:02 Uhr

Der Liveblog vom Mittwoch

Die Kapitolpolizei hat fünf Zuhörer auf der Kongresstribüne festgenommen, nachdem sie die Rede von Israels Premier unterbrachen. Die Reise einer israelischen Delegation zu neuen Verhandlungen wurde verschoben. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 25. Juli 2024 um 20:00 Uhr.