Krieg in Nahost ++ Hisbollah beschießt Israel mit Raketen ++
Die Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben den Norden Israels mit Dutzenden Raketen angegriffen. Wegen Sicherheitsbedenken streicht die Lufthansa bis zum 8. August alle Flüge von und nach Tel Aviv. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.
- Lufthansa bricht Flug nach Israel ab
- Israel meldet Tod von Hamas-Militärchef Deif
- Tausende bei Trauermarsch für Hanija in Teheran
- Pistorius ruft Deutsche zur Ausreise aus Libanon auf
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Hisbollah beschießt Norden Israels mit Raketen
Die Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben den Norden Israels mit Dutzenden Raketen angegriffen. Die mit dem Iran verbündete Miliz erklärte, sie habe "als Reaktion" auf einen vorangegangenen tödlichen israelischen Angriff auf das Dorf Schama im Südlibanon Dutzende von Katjuscha-Raketen auf Israel abgefeuert. Zuvor hatte Hisbollah-Chef Nasrallah eine Reaktion seiner Miliz auf die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Fuad Schukr bei einem israelischen Angriff angekündigt.
Erdogan: Israel will Konflikt ausweiten
Das Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat mitgeteilt, dass Erdogan mit US-Präsident Joe Biden zu Themen wie den bilateralen Beziehungen, dem Gaza-Krieg und dem Gefangenenaustausch telefoniert habe.
Erdogan habe Biden gesagt, dass Israel keinen Waffenstillstand wolle. Die Tötung des Hamas-Chefs belaste die Bemühungen um einen Waffenstillstand. Israel versuche zudem, den Konflikt in die Region auszuweiten.
Erdogan habe darüber hinaus erklärt, die Türkei tue alles ihr mögliche, um ihre Beziehungen zu den USA in allen Bereichen zu verbessern und werde dies auch weiterhin tun.
Sirenenalarm im Norden Israels
Nach Angaben des israelischen Militärs ertönen im Norden des Landes Warnsirenen. Nach der Tötung eines hochrangigen Kommandeurs in dieser Woche herrscht in Israel erhöhte Alarmbereitschaft wegen möglicher Vergeltungsschläge der Hisbollah. Israelische Medien berichten von Abfangmanövern der Luftabwehr über Westgaliläa. Es war jedoch unklar, ob dies eine Eskalation des seit Monaten andauernden Konflikts bedeutet.
Tausende protestieren in Tel Aviv für Abkommen
300 Tage nach der Entführung israelischer Zivilisten als Geiseln in den Gazastreifen durch die Hamas haben sich in Tel Aviv deren Angehörige sowie tausende weitere Menschen zu einer Protestaktion versammelt. "Kein Sieg ohne die Rückkehr der Geiseln" skandierten die Demonstranten in der Nähe des Verteidigungsministeriums, wie ein AFP-Reporter berichtete. Viele trugen gelbe T-Shirts mit der Aufschrift "300" und hielten Plakate mit Bildern der Verschleppten hoch.
"Wir fordern Ministerpräsident (Benjamin) Netanyahu und die israelische Regierung auf, das von Ihnen vorgeschlagene und von (US-)Präsident Joe Biden gebilligte Abkommen zu unterzeichnen", hieß es in einer Erklärung. Das Abkommen sei "der einzige gangbare Weg, um ihre Freilassung zu sichern, den Konflikt zu beenden und einen Prozess der Heilung und des Wiederaufbaus in der Region einzuleiten".
Irans neuer Präsident ernennt Diplomaten zum Vize
Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian ernennt einen Diplomaten zu seinem Vizepräsidenten. Mohammed-Dschawad Sarif soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna in dieser Funktion den Präsidenten in strategisch wichtigen Fragen zur Seite stehen.
Sarif agierte schon vor seiner Ernennung als Topberater des neuen Präsidenten. Sarif war zwischen 2013 und 2021 Chefdiplomat des Landes und konnte 2015 als Leiter des iranischen Atomteams das internationale Atomabkommen mit den sechs Weltmächten abschließen.
Er ist ein Befürworter besserer Beziehungen mit dem Westen und eines direkten Dialogs mit dem politischen Erzfeind USA. Mit Sarif und einem neuen Diplomaten-Team hofft Peseschkian, die Atomverhandlungen wieder aufzunehmen und die für die iranische Wirtschaft lähmenden Sanktionen aufzuheben.
Israel mahnt Staatsangehörige zur Vorsicht
Der israelische Sicherheitsrat hat Staatsangehörige zur Vorsicht bei Auslandsreisen aufgerufen. Der Iran oder die Milizen Hamas und Hisbollah könnten israelische oder jüdische Einrichtungen ins Visier nehmen, heißt es in einer über das Büro des israelischen Ministerpräsidenten veröffentlichten Mitteilung. Israel hat in den vergangenen Tagen zwei hochrangige Mitgleider der mit dem Iran verbündeten Milizen getötet.
Vier Tote bei Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge vier Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff auf Shama nahe der israelischen Grenze auch fünf Menschen verletzt worden seien. Bei den Todesopfern soll es sich den Angaben zufolge um Syrer handeln. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Netanyahu: Angriff auf Israel hat hohen Preis
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Iran und seine Stellvertretergruppen in der Region davor gewarnt, Israel anzugreifen. "Wir werden für jeden Akt der Aggression gegen uns, von wo auch immer er ausgehen mag, einen hohen Preis einfordern", sagte er nach Angaben seines Büros bei einer Lagebesprechung mit Kommandeuren der Heimatfront. Israel sei in einem Zustand maximaler Bereitschaft für jede Eventualität, fügte er hinzu. Das gelte sowohl für die Verteidigung als auch für mögliche Angriffsoptionen.
Hisbollah-Chef sieht "neue Phase" erreicht
Der Konflikt in Nahost hat nach den Tötungen des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr und des Hamas-Auslandschef Ismail Hanija nach Aussagen des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah eine neue Phase erreicht. Bei der Beerdigung Schukrs in der libanesischen Hauptstadt Beirut sagte er per Videobotschaft: "Wir befinden uns an allen Fronten in einem offenen Kampf, der in eine neue Phase eingetreten ist." Israel müsse sich auf "Zorn und Rache" einstellen. Die Israelis wüssten nicht, welche rote Linien sie überschritten hätten.
Vermittlerstaaten machen einander Vorwürfe
Die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija hat zu Spannungen zwischen den Vermittlerstaaten USA, Ägypten und Katar geführt. Vertreter der drei Staaten hätten wegen des Attentats untereinander Vorwürfe erhoben, sagte ein Vertreter Ägyptens, der Kenntnis von den Gesprächen hat. Ägypten habe kritisiert, die USA verlangten von ihm und Katar, die Palästinenserorganisation Hamas zu Kompromissen zu drängen. Washington sei seinerseits aber nicht in der Lage, Israel von Provokationen abzuhalten. Die Tötung Hanijas sei rücksichtlos.
Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman bin Dschassim Al Thani schrieb im Kurznachrichtendienst X: "Kann eine Vermittlung gelingen, wenn eine Partei den Verhandlungsführer der anderen Seite ermordet?"
Ägypten, Katar und die USA versuchen seit Monaten, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Zuletzt warteten sie auf eine Antwort der Hamas. Der Vertreter Ägyptens sagte, eine Einigung sei jetzt in naher Zukunft unwahrscheinlich, weil die Hamas erst einmal einen Nachfolger für Hanija benennen müsse. Die Vermittler würden nach dessen Beerdigung am Freitag Kontakt zu Hamas-Vertretern aufnehmen, um die nächsten Schritte zu erkunden. Es müsse jetzt erst einmal darum gehen, einen umfassenden Krieg in der Region zu verhindern.
Iranischer Armeechef kündigt "Blutrache" an
Die iranische Führung hat laut Armeechef Mohammed Bagheri bereits "Blutrache" gegen Israel beschlossen. Die Streitkräfte prüfen demnach nur noch Zeitpunkt und Ausführung eines Vergeltungsschlags. Israel werde seine Tat bitter bereuen, wurde der General von der iranischen Nachrichtenagentur Fars zitiert. Ein Racheakt solle gemeinsam mit den Verbündeten des Iran vollzogen werden.
EU-Sprecher verurteilt "Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren"
Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell hat die Tötung Hanijas abgelehnt. Er sagte, die EU lehne Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren grundsätzlich ab und unterstütze die Rechtsstaatlichkeit. Daran ändert nach seiner Darstellung auch nichts, dass der Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof gegen Hanija einen Haftbefehl wegen verschiedener Kriegsverbrechen beantragt hatte und die Hamas von der EU als Terrororganisation eingestuft wird.
"Im Kontext der sich entwickelnden Situation wiederholen wir den Aufruf der Europäischen Union an alle Parteien, maximale Zurückhaltung zu üben und jegliche weitere Eskalation zu vermeiden, da kein Land und keine Nation von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und in der weiteren Region profitieren kann", sagte der Sprecher.
Iran: Auch Militärberater unter Todesopfern
Bei dem israelischen Angriff zur Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Hisbollah-Miliz in Beirut ist nach iranischen Angaben auch ein iranischer Militärberater ums Leben gekommen. Der Mann sei in Syrien und im Libanon tätig gewesen und am Dienstag bei einer israelischen Attacke getötet worden, teilte die iranische Revolutionsgarde am Donnerstag auf ihrer Webseite mit. Sie nannte zwar keinen Todestag, doch der israelische Angriff vom Dienstag war der einzige in Beirut seit Januar. Der Angriff traf ein Gebäude in Beirut und tötete den Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukur sowie mindestens fünf Zivilisten. Schukur sollte am Donnerstag beerdigt werden. Der Angriff in Beirut und ein Luftangriff in Teheran, bei dem am Mittwoch der oberste politische Führer der Hamas, Ismail Hanija, getötet wurde, haben die Angst vor einer Ausweitung des regionalen Krieges geschürt.
Lufthansa streicht Flüge von und nach Tel Aviv
Die Lufthansa hat mit sofortiger Wirkung all ihre Passagier- und Frachtflüge von und nach Tel Aviv abgesagt. Die Regelung soll bis einschließlich 8. August gelten, teilte das Unternehmen mit und verwies auf die angespannte Sicherheitslage in der Region. Zudem werde die Streichung der Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut bis vorerst zum 12. August verlängert.
"Reaktionen der Stellvertreter könnten sehr schlimm ausfallen"
Bisher hat sich niemand zu dem Angriff bekannt, doch der Iran ist sich sicher: Erzfeind Israel ist dafür verantwortlich. Präsident Massud Peseschkian hat bereits Rache geschworen. Die Frage ist nur: Wann und wie schlägt der Iran zurück?
Reuters: Iran berät mit Verbündeten Vergeltungsmaßnahmen
Führende Vertreter des Iran werden noch heute mit Verbündeten der Islamischen Republik im Libanon, Irak und Jemen Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel beraten. Das sagen fünf mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Damit soll auf die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran und den hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr reagiert werden.
Lufthansa bricht aus Sicherheitsgründen Flug nach Israel ab
Die Lufthansa hat in der Nacht einen Weiterflug von Zypern nach Tel Aviv aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Maschine vom Typ A321 war zuvor von München planmäßig auf dem Flughafen Larnaca gelandet, um dann eigentlich mit einer neuen Crew nach Israel zu fliegen, wie ein Unternehmenssprecher berichtet. Dieser Weiterflug sei aber abgesagt worden, weil der Iran in den frühen Morgenstunden zwischenzeitlich seinen Luftraum gesperrt habe.
Der Lufthansa-Sprecher erklärte, aktuell gebe es keine Einschränkungen des Flugbetriebs nach Tel Aviv mehr. Nach der Absage des Weiterflugs von Zypern nach Israel wollten 23 der 190 Fluggäste nach Angaben der Airline nicht zurück nach München fliegen und blieben auf Zypern. Mit der erst kürzlich eingeführten Zwischenlandung in dem Inselstaat im Mittelmeer vermeidet die Lufthansa Crew-Übernachtungen im Spannungsgebiet.
Israel meldet Tod von Hamas-Militärchef Deif
Israel hat einen der führenden Köpfe der islamistischen Hamas, Mohammed Deif, für tot erklärt. Das Militär teilte auf der Plattform X und bei WhatsApp mit, man könne nun bestätigen, dass Deif getötet worden sei. Der Angriff auf Deif war Mitte Juli erfolgt.
Deif sei bereits Mitte Juli getötet worden, so Israels Militär. "Die IDF (Israelische Streitkräfte) geben bekannt, dass IDF-Kampfjets am 13. Juli 2024 in der Gegend von Chan Junis angegriffen haben. Nach einer Auswertung des Geheimdienstes kann bestätigt werden, dass Mohammed Deif bei dem Angriff ausgelöscht wurde", teilte das Militär mit. Von der Hamas war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Gesundheitsbehörde: Mehr als 39.480 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Hamas-geführten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive Anfang Oktober mehr als 39.480 Menschen getötet worden. Mindestens 91.128 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Blinken fordert kühlen Kopf im Nahen Osten
US-Außenminister Antony Blinken hat die Konfliktparteien im Nahen Osten zu Besonnenheit gemahnt. Alle Beteiligten müssten "in den kommenden Tagen die richtigen Entscheidungen treffen" und Schritte vermeiden, die die Lage eskalieren und die Region in weitere Konflikte stürzen könnten, sagte Blinken in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. Ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sei der einzige Weg, um den derzeitigen Kreislauf von Gewalt und Leid zu durchbrechen. Blinken nannte weder Israel noch den Iran beim Namen.
In Ulan Bator kam US-Außenminister Antony Blinken (links) mit dem mongolischen Präsidenten zusammen.
China: Hoffen auf rasche Bildung eines Palästinenserstaates
China hofft auf die rasche Bildung eines Palästinenser-Staates. "China hofft aufrichtig, dass alle palästinensischen Fraktionen auf der Grundlage einer internen Versöhnung so bald wie möglich einen unabhängigen palästinensischen Staat gründen", sagt der Sprecher des Außenministeriums, Lin Jian, vor der Presse. Er antwortet damit auf die Frage nach einer Reaktion der chinesischen Regierung auf die Israel zugeschriebene gezielte Tötung von Hamas-Anführer Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran.
Medien: Israel nach Drohungen in Alarmbereitschaft
In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Attentaten in Beirut und Teheran ist die israelische Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Der israelische Rundfunk meldete, die Luftabwehr des Landes sei in maximaler Bereitschaft. Israelische Kampfjets patrouillierten demnach im Luftraum des Landes und Bodentruppen an den Grenzen erhöhten ihre Einsatzbereitschaft.
Pistorius ruft Deutsche zur Ausreise aus Libanon auf
Angesichts der sich weiter verschärfenden Lage im Nahen Osten mahnt Verteidigungsminister Boris Pistorius Deutsche im Libanon, es nicht auf eine Evakuierung ankommen zu lassen. "Wichtig ist, dass jetzt alle, die im Libanon sind, die deutschen Staatsangehörigen, jetzt die Zeit nutzen, um dort auszureisen, um erstens sich nicht zu gefährden, aber auch nicht andere, die dann womöglich losfliegen müssen, um deutsche Staatsangehörige rauszuholen. Da hat jeder auch eine Verantwortung", sagte Pistorius dem Deutschlandfunk.
Der SPD-Politiker versicherte, dass Evakuierungen schnell auf den Weg gebracht werden könnten, sollten sie nötig werden. Das Verteidigungsministerium beurteile mit dem Auswärtigen Amt und internationalen Partnern die Lage regelmäßig. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die deutschen Bürger im Libanon zur sofortigen Ausreise aufgerufen.
Tausende bei Trauermarsch für Hanija in Teheran
In der iranischen Hauptstadt Teheran nehmen Tausende Menschen an der staatlich-organisierten Trauerzeremonie für den getöteten politischen Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, teil. Anwesend war auch die gesamte politische Elite des Irans - unter anderem der oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei und der neue Präsident Massud Peseschkian. Vor Hanijas Sarg hielt Chamenei ein Totengebet.
Mit Rufen wie "Tod Israel" und "Tod Amerika" bekundete die Menge ihre Unterstützung für Hanija und die Hamas im Gazastreifen sowie ihren Widerstand gegen Israel. Die iranische Regierung hatte nach der gezielten Tötung des hohen Hamas-Führers in Teheran eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Bestattet wird Hanija morgen in seiner Wahlheimat Katar.
Auch Australier sollen Libanon verlassen
Der australische Premierminister Anthony Albanese hat Tausende Australier im Libanon dazu aufgefordert, das Land zu verlassen. Es sei denkbar, dass der Flughafen in der Hauptstadt Beirut bald den Betrieb einstelle und für den Linienverkehr gesperrt werde, warnte er am Donnerstag vor Pressevertretern in der Küstenmetropole Sydney. "Ich ergreife die Gelegenheit, den Australiern zu sagen: Reisen Sie im Moment nicht in den Libanon."
Angesichts der Zahl der Menschen, die sich dort befänden, gebe es keine Garantie dafür, dass Menschen auf anderem Wege nach Hause gebracht werden könnten. Er sei "sehr besorgt", dass der Konflikt im Nahen Osten nach der Tötung des Auslandschefs der militant-islamistischen Hamas, Ismail Hanija, weiter eskaliere. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die deutschen Bürger im Libanon zur sofortigen Ausreise aufgerufen.
Indonesiens Präsident verurteilt Hanija-Tötung
Indonesiens Präsident Joko Widodo verurteilt die Israel zugeschriebene gezielte Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran. "Das war Gewalt, ein Mord, der nicht hinzunehmen ist, und er fand auf dem souveränen Territorium des Irans statt", sagt Widodo. Indonesien in Südostasien mit seinen rund 280 Millionen Menschen ist weltweit das Land mit der größten Anzahl an Muslimen. Zudem unterhält der Inselstaat gute Beziehungen zu Russland und hofft auf eine stärkere Zusammenarbeit in Verteidigung und Energie.
Rufe nach verstärkten diplomatischen Bemühungen aus UN-Sicherheitsrat
Nach israelischen Angriffen auf führende Funktionäre von Hamas und Hisbollah rufen Länder des UN-Sicherheitsrats zu verstärkten diplomatischen Bemühungen auf, um einen größeren Nahost-Konflikt zu verhindern. "Wir befürchten, dass die Region am Rande eines totalen Krieges steht", sagt Japans stellvertretender UN-Vertreter Shino Mitsuko. Er fordert internationale Anstrengungen, um einen solchen Konflikt zu vermeiden.
China, Russland, Algerien und andere Staaten verurteilen die Ermordung von Hamas-Chef Ismail Hanija. Die USA, Großbritannien und Frankreich prangern die iranische Unterstützung für destabilisierende Akteure in der Region an. Fu Cong, Chinas Botschafter bei der UN, sagt, das Scheitern eines Waffenstillstands im Gazastreifen sei für die Verschärfung der Spannungen verantwortlich.
Der Liveblog vom Mittwoch zum Nachlesen
Israels Premier Netanyahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den Angriffen auf Hanija und Schukr Ziel von Vergeltungen werden. Der UN-Sicherheitsrat will eine Dringlichkeitssitzung abhalten. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.