Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas
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Krieg in Nahost ++ Abbas verurteilt Tötung von Hamas-Anführer ++

Stand: 31.07.2024 08:10 Uhr

Palästinenser-Präsident Abbas verurteilt die Tötung des Hamas-Auslandschefs Hanija. US-Vizepräsidentin Harris spricht Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zu. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sucht nach eigenen Angaben noch immer nach dem Leichnam eines ranghohen Kommandeurs. Das israelische Militär hatte mitgeteilt, Fuad Schukur sei bei einem Angriff in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet worden. Er sei für den Tod von zwölf Minderjährigen auf den israelisch besetzten Golanhöhen verantwortlich. In ihrer ersten Stellungnahme nach dem Angriff ließ die Hisbollah die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran unerwähnt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Ein Bündnis der verschiedenen politischen Gruppen im Westjordanland rief als Reaktion auf den Tod Hanijas zu einem Generalstreik auf. Außerdem solle an Kontrollpunkten die Konfrontation mit israelischen Soldaten gesucht werden, hieß es. Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein Al-Scheik, schrieb auf der Plattform X, seine Organisation verurteile "den Mord an dem nationalen Führer" Hanija. Er sprach von der Notwendigkeit der Einigung der verschiedenen palästinensischen Gruppen und Fraktionen.

Der Tod von Hamas-Anführer Ismail Hanija stärkt dem iranischen Außenministerium zufolge "tiefe und unzerbrechliche Bindung zwischen Teheran, Palästina und dem Widerstand". "Sein Blut werde niemals vergeblich vergossen sein", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani staatlichen iranischen Medien zufolge über Hanija und sprach von Märtyrertum.

Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow nennt die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija einen "absolut inakzeptablen politischen Mord", meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ria. Der Vorfall werde zu einer weiteren "Eskalation der Spannungen führen".

Auch das türkische Außenministerium verurteilte die Tötung als Ermordung. Das Attentat ziele darauf ab, den Gaza-Krieg auszuweiten. In einer Stellungnahme griff das Außenministerium Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu direkt an: "Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Regierung von Netanyahu nicht die Absicht hat, Frieden zu schaffen."

Die USA würden nach den Worten von Verteidigungsminister Lloyd Austin ihren Verbündeten Israel im Falle eines Angriffs verteidigen. Mit Blick auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sagt Austin bei einem Besuch auf den Philippinen, er halte einen größeren Krieg in der Region nicht für unvermeidlich.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, verurteilt die Tötung des Hamas-Auslandschef Ismail Hanija. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Er verurteilte die Tötung Hanijas "aufs Schärfste" und bezeichnete sie als "schwere Eskalation". Das palästinensische Volk müsse weiter "entschlossen gegen die israelische Besatzung auftreten".

Abbas ist der Vorsitzende der Fatah, die die palästinensischen Gebiete im Westjordanland kontrolliert. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass sich die seit Jahren konkurrierenden Organisationen Fatah und Hamas versöhnt hätten.

Ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Musa Abu Marsuk, nannte den Vorfall eine "Ermordung", die eine "feige Tat" sei und "nicht unbeantwortet bleiben" werde. Die Hamas und die iranischen Revolutionsgarden hatten zuvor jeweils mitgeteilt, dass Hanija in Teheran getötet worden sei.

Auch die iranischen Revolutionsgarden melden, dass der Anführer der Hamas, Ismail Hanija, in Teheran getötet worden ist. Die Residenz von Hanija in Teheran sei angegriffen worden, hieß es auf der Webseite der Revolutionsgarden, Sepah News. Dabei seien Hanija und einer seiner Leibwächter getötet worden.

Auch das iranische Staatsfernsehen meldet die Tötung von Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran.

Der Hamas-Führer Ismail Hanija ist in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Das teilte die militante Palästinensergruppe mit. Die Todesumstände und weitere Details sind bislang nicht bekannt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Nach dem israelischen Angriff auf einen Hisbollah-Kommandeur in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zugesprochen. Israel habe "das Recht, sich gegen eine terroristische Organisation zu verteidigen, und genau das ist die Hisbollah", sagte Harris bei einem Wahlkampfauftritt.

"Dennoch müssen wir weiterhin an einer diplomatischen Lösung arbeiten, um diese Angriffe zu beenden, und wir werden diese Arbeit fortsetzen", betonte Harris.

Die Ansteckungsgefahr mit Hepatitis in Gaza wächst nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks. Nach dem Abzug israelischer Truppen aus Chan Yunis wurden dort laut Hamas 42 Tote geborgen. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.