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Nach Antisemitismusvorwürfen Adidas ändert Werbekampagne mit Bella Hadid

Stand: 19.07.2024 21:10 Uhr

Anfang der Woche veröffentlichte Adidas eine neue Kampagne: Das Topmodel Bella Hadid posierte mit der Neuauflage eines Sneaker-Modells. Für das Foto hagelte es Kritik. Es geht um Antisemitismus und die Olympischen Spiele 1972.

Nach Antisemitismus-Vorwürfen will der Sportartikel-Hersteller Adidas eine Werbekampagne mit US-Topmodel Bella Hadid ändern. Die Kritik hatte sich an einer Neuauflage des Sneaker-Modells "SL 72" entzündet. Das Modell wurde ursprünglich für die Olympischen Spiele in München 1972 entwickelt. Damals wurden mehrere israelische Sportler von palästinensischen Terroristen ermordet.

Hinzu kommt, dass das Model der Kampagne - Bella Hadid - zuletzt mehrfach mit israelfeindlichen Äußerungen auffiel.

Bella Hadid

Israel wirft dem US-Topmodel Bella Hadid vor, sich in der Vergangenheit antiisraelisch und antisemitisch geäußert zu haben.

Kritik kommt von Verbänden und Israel

Adidas erntet eine Menge Kritik für die Aktion. Sowohl Verbände als auch Israel meldeten sich zu Wort und erhoben schwere Vorwürfe.

Die internationale Organisation Combat Antisemitism Movement erklärte: "Dass Adidas sich für Hadid entschieden hat, die ständig gegen Juden hetzt und den jüdischen Staat angreift, ist schon schlimm genug. Aber dass sie einen Schuh auf den Markt bringen, der an eine Olympiade erinnert, bei der so viel jüdisches Blut vergossen wurde, ist einfach nur krank." Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland äußerte Unverständnis.

Die israelische Botschaft in Berlin schaltete sich ebenfalls in den Streit ein. Auf der Online-Plattform X schrieb sie: "Raten Sie mal, wer das Gesicht der Kampagne ist? Bella Hadid, ein Model mit palästinensischen Wurzeln, das in der Vergangenheit Antisemitismus verbreitete und zu Gewalt gegen Israelis und Juden aufrief."

Weitere Zusammenarbeit zwischen Adidas und Hadid ungewiss

Adidas entschuldigte sich daraufhin. "Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden - auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind - und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden", heißt es in einer Stellungnahme von Adidas.

Das Unternehmen wird die Kampagne demnach überarbeiten. Ob die Zusammenarbeit zwischen Hadid und dem Schuh-Hersteller Bestand hat oder nicht, bleibt vorerst offen.

2022 bereits Debatte über Adidas-Kampagne

Bereits 2022 hatte Adidas nach Antisemitismusvorwürfen gegen Kanye West eine zuvor höchst erfolgreiche Partnerschaft mit dem US-Rapper beendet. Die Produktion der Marke "Yeezy" wurde eingestellt. Die Folgen waren für das Unternehmen spürbar.