Raketen, die von der Hisbollah-Miliz auf Israel abgefeuert wurden, werden in der Luft abgefangen.
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Nahost-Krieg ++ Erneut Gefechte zwischen Israel und Hisbollah ++

Stand: 17.07.2024 09:40 Uhr

An der israelisch-libanesischen Grenze gibt es erneut heftige Gefechte zwischen der Hisbollah und Israels Militär. Laut einem Medienbericht drängen Hamas-Kommandeure den Gaza-Anführer zu einem Deal mit Israel. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind den libanesischen Staatsmedien zufolge fünf Menschen getötet worden, darunter drei syrische Kinder. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei einem "feindlichen Angriff" seien am Dienstag "drei syrische Kinder" auf einem Feld im Dorf Umm Tut im Südlibanon getötet worden. Zwei weitere Syrer seien bei einem Drohnenangriff auf ein Motorrad auf der Straße nach Kfar Tebnit im Südlibanon getötet worden.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete es, bei den beiden Syrern habe sich um "Zivilisten" gehandelt, die im Südlibanon gearbeitet hätten und in der Nähe des Angriffsorts schwimmen gegangen seien. Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte als Vergeltung Raketen auf den Norden Israels ab.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Hilfsorganisationen kritisieren in einem Bericht, dass es "nahezu unmöglich" geworden sei, Menschen im Gazastreifen zu helfen. Zu den Gründen gehörten Treibstoffmangel, Angriffe der israelischen Armee und zu wenige eintreffende Hilfsgüter, erklärten die 13 Organisationen.

Auch seien als Schutzzonen deklarierte Gegenden oft nicht sicher. Zudem fehle es an medizinischem Material und Arzneimitteln. Die Organisationen sind nach eigenen Angaben im Gazastreifen tätig, darunter Ärzte der Welt, Oxfam und Care.

Von der Terrororganisation Hamas angeführte Extremisten haben bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober zahlreiche Kriegsverbrechen begangen. Zu diesem Schluss kommt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht mit 236 Seiten.

Die Taten der Terroristen, die bei dem Überfall etwa 1200 Menschen ermordeten und mehr als 250 weitere als Geiseln verschleppten, erfüllten die internationale Rechtsdefinition von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hieß es.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass sich fünf bewaffnete Palästinensergruppen, angeführt von den Kassam-Brigaden der Hamas, an Kriegsverbrechen beteiligten und das Völkerrecht verletzten, indem sie mordeten, folterten, Geiseln nahmen, plünderten und Verbrechen verübten, die sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt beinhalteten.

Die Militärbefehlshaber der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen drängen einem Medienbericht zufolge nach US-Erkenntnissen ihren Anführer Jahia Sinwar zu einem Waffenstillstandsabkommen mit Israel. Das habe CIA-Direktor Bill Burns auf Basis von US-Geheimdienstinformationen auf einer Unternehmerkonferenz in den USA hinter verschlossenen Türen gesagt, zitierte der US-Sender CNN eine informierte Quelle. Demnach dürfte sich Al-Sinwar derzeit in Tunneln unter Chan Junis im Süden Gazas versteckt halten.

Sinwar gilt als maßgeblicher Planer des Massakers in Israel vom 7. Oktober.

Angesichts der erneuten Angriffe der libanesischen Hisbollah auf den Norden Israels wollen die USA die militärische Zusammenarbeit mit ihrem Verbündeten stärken. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein Kollege Yoav Galant hätten über die laufenden Angriffe der proiranischen Schiitenmiliz gesprochen, teilte das Pentagon mit.

Die beiden Minister hätten dabei auch Möglichkeiten zur Verbesserung der militärischen Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel als Reaktion auf eine Reihe regionaler Sicherheitsbedrohungen erörtert. 

An Israels nördlicher Grenze spitzt sich die Lage erneut zu. Die proiranische Hisbollah-Miliz feuerte rund 80 Raketen in mehreren Angriffswellen auf den Norden Israels ab. Dies sei eine Reaktion auf den Tod von fünf Syrern bei israelischen Angriffen im Süden des Libanon, hieß es.

Israels Armee fing einige Raketen nach eigenen Angaben ab, andere seien auf offenes Gelände gefallen. Es gebe keine Verletzten. Die israelische Luftwaffe griff in Reaktion auf den Raketenbeschuss Stellungen der Hisbollah im Süden des Libanon an, wie das Militär am Abend mitteilte. Die Angaben beider Seiten konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das israelische Militär will ab Sonntag ultraorthodoxe Männer zum Militärdienst einziehen. Bei Angriffen in Gaza sind nach palästinensischen Angaben mehr als 30 Menschen gestorben.