
Lage im Nahen Osten ++ Hamas-Führer bei Angriff getötet ++
Bei einem israelischen Luftangriff ist laut der radikal-islamistischen Hamas der politische Führer der Hamas, al-Bardaweel, getötet worden. Berichten zufolge entsenden die USA einen weiteren Flugzeugträger nach Nahost.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Palästinenser-Behörden: Mehr als 50.000 Tote seit Kriegsbeginn
- Offenbar Hamas-Führer bei Angriff getötet
- Bericht: USA entsenden weiteren Flugzeugträger
Ende des Liveblogs
Wir schließen an dieser Stelle den Liveblog und bedanken uns für Ihr Interesse.
Weiterer Hamas-Offizieller im Gazastreifen getötet
Im Gazastreifen ist nach Angaben der Terrororganisation Hamas bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus im Süden des Gebiets ein Mitglied ihres Politbüros, Ismail Barhoum, getötet worden. Gesundheitsbehörden sprachen von mindestens fünf Toten und mehreren Verletzten.
Die israelische Armee bestätigte die Attacke: Ein "gezielter Angriff" habe einer "Schlüsselfigur der Hamas" im Umfeld der Klinik gegolten, schrieb sie auf der Plattform X. Nach eigener Darstellung führte sie den Angriff "nach umfangreichen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und mit präziser Munition" aus, um Schäden an der Umgebung so gering wie möglich zu halten. Sie warf der Hamas vor, das Krankenhaus als Unterschlupf zu missbrauchen.
Israel schafft Behörde für "freiwillige" Ausreise von Palästinensern
Israel will mit einer neuen Behörde die "freiwillige" Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen in Drittländer vorantreiben. Das Vorhaben sei vom Sicherheitskabinett gebilligt worden, teilte das israelische Justizministerium mit. Die neue Behörde werde dem Verteidigungsministerium unterstellt sein, könne aber "mit internationalen Organisationen zusammenarbeiten", um eine sichere Ausreise der Palästinenser in Drittländer zu gewährleisten. Offen blieb, um welche Länder es sich handeln könnte. Die israelische Nichtregierungsorganisation Peace Now verurteilte die Pläne zur Schaffung der neuen Behörde. Diese ziele auf die "Vertreibung" von Palästinensern ab.
Israels Kabinett verabschiedet Misstrauensvotum gegen Generalstaatsanwältin
Das israelische Kabinett hat ein Misstrauensvotum gegen Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara verabschiedet. Das teilte das Justizministerium mit. Mit der Abstimmung treibt die Regierung die Entlassung von Baharav-Miara voran, die als scharfe Kritikerin von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gilt.
Als Begründung für den Misstrauensantrag hatte Netanjahus Büro Baharav-Miaras "unangemessenes Verhalten" sowie "entscheidende und anhaltende Differenzen" zwischen ihr und der Regierung angeführt. Die Abstimmung im Kabinett erfolgte zwei Tage nach der von Netanjahu verkündeten Entlassung von Inlandsgeheimdienstchef Ronen Bar, die jedoch vom Obersten Gerichtshof vorerst gestoppt wurde.
USA: Haben hochrangige Vertreter der Huthi-Rebellen im Jemen getötet
Die USA haben nach eigenen Angaben hochrangige Vertreter der Huthi-Rebellen im Jemen getötet. Bei den vor einer Woche gestarteten Angriffen sei unter anderem der oberste Raketenspezialist ums Leben gekommen, erklärte der US-Sicherheitsberater Mike Waltz. "Wir haben ihr Hauptquartier getroffen, Kommunikationsknotenpunkte, Waffenfabriken und sogar einige ihrer Produktionsanlagen für Drohnen auf See", sagte Waltz dem Sender CBS News.
Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen haben wiederholt Frachter im Roten Meer mit Raketen beschossen, um damit nach eigenen Angaben den Palästinensern im Gazastreifen zu helfen. Auch Israel selbst wurde vereinzelt anvisiert. Die meisten Flugkörper wurden von der israelischen Flugabwehr abgefangen.

Israel baut jüdische Siedlungen im Westjordanland aus
Israel treibt den Ausbau jüdischer Siedlungen im besetzten Westjordanland voran. Das Sicherheitskabinett in Jerusalem billigte die formale Trennung von 13 Siedlungen von ihren Nachbargemeinden. Dadurch würden die international vielfach geächteten Ansiedlungen als unabhängig anerkannt und ihre Erweiterung gefördert, teilte Finanzminister Bezalel Smotrich auf X mit.
Die palästinensische Autonomiebehörde warf der Regierung in Jerusalem die Missachtung internationalen Rechts vor. Die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen sprach von einer kolonialen Besetzung palästinensischen Landes. Auch international gelten Israels Siedlungen in den eroberten Gebieten als illegal.
Palästinenser-Behörden: Mehr als 50.000 Tote seit Kriegsbeginn
Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen auf mehr als 50.000 gestiegen. Es seien nunmehr 50.021 Tote und 113.274 Verletzte, teilen die von der Hamas kontrollierten Behörden mit.
Die Angaben, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Internationale Organisationen wie die UN betrachten sie jedoch als weitgehend glaubwürdig.
Israel hatte nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und 251 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden, seine Offensive im Gazastreifen gestartet. Seit dem 19. Januar war eine Waffenruhe in Kraft. Nach einer ersten sechswöchigen Phase konnten sich die Konfliktparteien nicht auf den weiteren Verlauf der Feuerpause einigen, weiter sind Dutzende Geiseln in der Gewalt der radikalen Islamisten. In der Nacht zu Dienstag nahm Israel seine Angriffe wieder auf. Gleich zu Beginn wurden dabei Palästinensern zufolge mehr als 400 Menschen getötet.
Wieder Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei den jüngsten israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Seite mindestens 30 Menschen getötet worden. Die Todesopfer wurden aus Rafah und Chan Junis gemeldet, wie die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mitteilte. Unter den Toten seien mindestens drei städtische Angestellte.
Nach monatelangem Krieg sind viele Orte und die Infrastruktur im Gazastreifen extrem beschädigt, die Versorgung der Bevölkerung stellt ein großes Problem dar.
Israel ruft zur Räumung von Teilen von Rafah auf
Wegen einer Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens hat die israelische Armee die Einwohner eines südlichen Stadtviertels zum Verlassen des Gebietes aufgefordert. Die israelische Armee habe in dem Viertel Tal al-Sultan eine Offensive gestartet, um "terroristische Organisation zu treffen", begründete der für die Kommunikation auf Arabisch zuständige Armeesprecher, Avichay Adraee, den Evakuierungsaufruf im Onlinedienst X.
Das Viertel werde "als gefährliche Kampfzone betrachtet", hieß es weiter. Zivilisten sollten dort nicht unterwegs sein, Einwohner des Viertels sollten nordwärts Schutz suchen. Adraees Aufruf stand auch auf Flugblättern, die mithilfe von Drohnen in Tal al-Sultan verteilt wurden, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP im Gazastreifen berichteten. In der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah hatte die israelische Armee bereits vor einem Jahr eine Großoffensive geführt.

Israels Militär: Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch vor dem Eindringen in israelisches Gebiet abgewehrt worden, teilte das Militär am Morgen mit. In mehreren Gebieten des Landes gab es Raketenalarm. Auch im Stadtzentrum der Küstenmetropole Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Es gab jedoch zunächst keine Berichte über Verletzte oder Schäden.
Mit dem Wiederaufflammen des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im abgeriegelten Gazastreifen hat auch die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz im Jemen ihre Raketenangriffe auf Israel wieder aufgenommen.
Libanon warnt vor "neuem Krieg"
Libanons Ministerpräsident Nauaf Salam warnt, dass Israel sein Land in einen "neuen Krieg" ziehen könne. Die Vereinten Nationen müssten international den Druck erhöhen, um einen Abzug Israels aus dem Libanon zu erreichen.
Die Waffenruhe-Vereinbarung sieht eigentlich einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons vor. Dieser ist inzwischen zwar weitgehend erfolgt, es gibt aber immer noch fünf israelische Militärposten in Grenznähe. Die libanesische Führung wertet den Verbleib der Truppen als einen Verstoß gegen die Vereinbarung und protestierte mehrfach dagegen.
Israel greift weiter Ziele im Libanon an
Bericht: USA entsenden weiteren Flugzeugträger
Vor dem Hintergrund der wieder zunehmenden Spannungen in Nahost entsenden die USA nach Informationen des "Wall Street Journal" einen weiteren Flugzeugträger in den Nahen Osten. Die USS Carl Vinson werde von ihrer derzeitigen Position im asiatisch-pazifischen Raum in den Nahen Osten verlegt, wo sich bereits der Flugzeugträger USS Harry S. Truman befindet, zitierte die US-Zeitung einen Beamten des Pentagon in Washington.
Geplant sei, dass beide Flugzeugträgergruppen mindestens einige Wochen lang zusammen in der Region im Einsatz sein werden, erklärte der Beamte weiter. Damit verstärken die USA ihre Feuerkraft gegen die Huthi im Jemen.
Vor einer Woche begann das US-Militär auf Befehl von Präsident Donald Trump mit einer Reihe von Luftangriffen gegen die mit dem Iran verbündete Miliz. Daraufhin kündigte Trump an, dass die Angriffe auf die Huthi weiter verstärkt würden und dass die Miliz "vollständig vernichtet" werde. Trump sagte auch, die USA würden den Iran für alle Angriffe der Huthi verantwortlich machen und drohte der Islamischen Republik mit nicht näher bezeichneten Konsequenzen.
Hamas: Ranghoher Funktionär im Gazastreifen getötet
Die radikalislamische Hamas hat den Tod eines ihrer ranghohen Funktionäre bestätigt. Bei dem Angriff sei das Politbüro-Mitglied Salah al-Bardaweel getötet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Demnach wurde auch al-Bardawils Ehefrau bei dem Angriff getötet.
Bei einem israelischen Luftangriff ist ein Hamas-Führer im südlichen Gazastreifen getötet worden
Libanon: Tote nach israelischem Beschuss
Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon hat Israel am Samstagabend mit weiteren Luftangriffen auf Ziele im Nachbarland reagiert. Dabei wurden in der Küstenstadt Tyros mindestens drei Menschen getötet, wie Libanons staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete. Demnach griff Israel auch andere Gebiete im Süden und Osten des Libanon an.
Israel hatte am Samstagmorgen drei aus dem Libanon abgefeuerte Raketen abgeschossen. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden insgesamt sechs Raketen aus dem Libanon auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Daraufhin wurde im Norden des Landes Luftalarm ausgelöst.
Es war das erste Mal seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah am 27. November, dass Raketen auf den Norden Israels abgefeuert wurden. Als Reaktion startete Israel Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah im Nachbarland. Dabei wurden ANI zufolge in der Stadt Tulin mindestens fünf Menschen getötet, unter ihnen ein Kind.
Offenbar Hamas-Führer bei israelischem Angriff getötet
Bei einem israelischen Luftangriff ist laut Medienberichten der politische Führer der Hamas, Salah al-Bardaweel, getötet worden. Der Angriff ereignete sich palästinensischen Medien zufolge im südlichen Gazastreifen.
Medien, die der Hamas nahestehen, berichten, bei dem Luftangriff seien Bardaweel und auch seine Frau getötet worden. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.