US-Außenminister Antony Blinken winkt, als er bei seiner Ankunft auf dem Flughafen in Warschau aus dem Flugzeug steigt.
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Krieg gegen die Ukraine ++ US-Außenminister Blinken in Polen eingetroffen ++

Stand: 12.09.2024 13:37 Uhr

Für Gespräche mit der polnischen Regierung über weitere Ukraine-Hilfen ist US-Außenminister Blinken nach Warschau gereist. Russland soll die Ukraine erneut massiv mit Drohnen angegriffen haben. Die Entwicklungen im Liveblog.

Nach russischen Angriffen gibt es in der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk nach Angaben des dortigen Gouverneurs keine reguläre Versorgung mit Trinkwasser mehr. Außerdem fehle bei vielen Bewohnern auch das Gas zum Kochen und Heizen, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Vor kurzem sei eine Wasseraufbereitungsanlage bei den Kämpfen beschädigt worden und die Stadt sei für die Trinkwasserversorgung auf mehr als 300 eilig gebohrte Brunnen angewiesen, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin am Donnerstag mit. Tags zuvor hätten die Russen zudem ein Erdgasverteilerzentrum zerstört. 18 000 Menschen in Pokrowsk hätten kein Gas mehr.

Den Angaben des Gouverneurs zufolge flohen in den vergangenen sechs Wochen rund 20 000 Menschen vor den näherrückenden russischen Truppen aus Pokrowsk.

Russische Geheimdienste haben ihre Spionage gegen die deutsche Ukraine-Hilfe und die Bundeswehr verstärkt. Damit habe sich das vornehmlich strategische Interesse der russischen Dienste an Militärpolitik und -strategie "zunehmend auf die taktische Ebene verlagert", schreibt der Militärische Abschirmdienst (MAD) in seinem neuen Jahresbericht.

Er lag der dpa vor. Laut MAD ist es für die Russen nun von vitalem Interesse, welche militärische Hilfe Deutschland der Ukraine gewähre, die im Februar 2022 von Russland überfallen wurde. Es gehe um Information über Routen von Waffen- und Munitionstransporten, Einsatzverfahren und Taktiken der westlichen Waffensysteme in der Ukraine selbst.

"Für die russische Seite ist es entscheidend, an Informationen zu gelangen, die den eigenen Streitkräften einen Vorteil auf dem Gefechtsfeld verschaffen", so der MAD. 

Russland hat den Westen davor gewarnt, der Ukraine zu erlauben, Angriffe mit weitreichenden Waffen auf russisches Territorium zu verüben. Damit würde der Westen sich noch stärker in den "Konflikt" involvieren, was eine Reaktion Russlands nach sich ziehen würde, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den Kreml.

Nach seinem Besuch in der Ukraine ist US-Außenminister Antony Blinken nach Polen weitergereist. Hier soll er zu Gesprächen mit Ministerpräsident Donald Tusk und Präsident Andrzej Duda zusammenkommen. Schwerpunkt ist dabei angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Verteidigungspolitik und weitere mögliche Unterstützung für die Ukraine.

Die nächtlichen russischen Angriffe sollen laut ukrainischem Energieministerium auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in insgesamt sechs Regionen des Landes abgezielt haben. In drei Gebieten sei infolge der entstandenen Schäden die Stromversorgung teilweise zusammengebrochen.

Die Behörden der ukrainischen Stadt Konotop haben die Zahl der Verletzten durch einen russischen Angriff leicht nach oben korrigiert. War zunächst von 13 verletzten Personen die Rede, wurden nun 14 verletzte Zivilisten gemeldet.

Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft wurden mehrere Wohnhäuser, Schulen und Geschäfte beschädigt. Strom und Wasser fielen aus in der Stadt, die vor dem russischen Angriffskrieg knapp 90.000 Einwohner hatte. Reparaturtrupps versuchten, das Krankenhaus und das Wasserwerk wieder ans Stromnetz zu bringen, schrieb Bürgermeister Artem Semenichin auf Telegram. Wann Wohnhäuser wieder versorgt werden können, lasse sich nicht vorhersagen. 

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hat die ukrainische Luftwaffe in der Nacht 44 von insgesamt 64 Drohnen abwehren können, mit denen Russland ukrainische Gebiete angegriffen hat. Auch mehrere Raketen seien auf ukrainisches Territorium abgefeuert worden.

Die US-Regierung will noch in dieser Woche über die Bitte der Ukraine beraten, auch mit weitreichenden Waffen Ziele in Russland angreifen zu können. Das kündigte US-Außenminister Antony Blinken während eines Besuchs in der Ukraine an. Auch der britische Außenminister war zu Gesprächen nach Kiew gereist.

Bei einem russischen Angriff auf die nordostukrainische Stadt Konotop sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 13 Menschen verletzt worden. Energieanlagen und zivile Infrastruktur seien attackiert worden, teilen die Behörden in der Region Sumy auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Die Außenminister der USA und Großbritanniens haben bei ihrem Besuch in Kiew weitere Hilfsleistungen versprochen. Russlands Präsident Putin erwägt Export-Begrenzungen für Uran. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.