Wetterthema Luftberge
Ein ausgedehnte Hochdruckzone beschert uns eine sonnige Spätsommerwoche
Man kennt es aus der Wetterkarte: das große T verheißt nichts Gutes, das große H hingegen verbindet man zu Recht mit trockenem und ruhigem Wetter. Doch was steckt meteorologisch dahinter? Die Luftdruckgebilde in der Atmosphäre sind tatsächlich Landschaften aus Luft mit Bergen und Tälern.
Auf Wanderkarten sind Berge durch Höhenlinien dargestellt. Solche sog. topographischen Karten gibt es auch in der Meteorologie. Jedoch bestehen die Berge hier nicht aus Gestein sondern aus Luft. Bei einer normalen Wetterkarte werden Hochs und Tiefs durch Linien gleichen Druckes, sog. Isobaren auf einer Referenzhöhe, meistens Meeresspiegelniveau, unterschieden.
Bei meteorologischen Topographien wählt man hingegen ein Druckniveau, beispielsweise 850 hPa (Hektopascal) und betrachtet dessen Höhe in der Atmosphäre. Diese Druckfläche befindet sich durchschnittlich in ca. 1500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Bei hohem Druck liegt sie nun höher, bei tiefem Druck entsprechend tiefer. Ein Hochdruckgebiet ist somit quasi ein Luft-Berg, ein Tief sozusagen ein Luft-Tal.
Somit ist es naheliegend, dass die Luft vom Berg (also dem Hoch) ins Tal (zum Tief) strömt. Hierbei führt die Erdrehung zu einem Umkreisen dieser Druckzentren, weswegen Berge und Täler aus Luft oft recht kreisförmig sind. Nun kann ja dort, von wo die Luft wegströmt kein Vakuum entstehen. Deswegen sinkt aus höheren Atmosphärenschichten Luft in das Hoch ab.
Wirkungen von Hochs und Tiefs
Beim Absinken erwärmt sich diese nachströmende Luft, da die Temperatur nach unten zunimmt. Wärmere Luft kann nun aber mehr Feuchtigkeit enthalten als kältere, ist also bei gleichem absolutem Gehalt an Wasserdampf relativ trockener. Dadurch lösen sich bestehende Wolken in Hochdruckgebieten auf bzw. es entstehen keine neuen, und die Sonne kann, von Nebelgebieten abgesehen, vielerorts kaum getrübt scheinen.