Stonehenge während der Somemrsonennwende

Wetterthema Der längste Tag

Stand: 20.06.2024 09:22 Uhr

Am Donnerstag um 22:51 Uhr ist astronomischer Sommeranfang.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Dann beginnt auf der Nordhalbkugel der kalendarisch Sommer. Der längste Tag dauert in Garmisch-Partenkirchen 15 Stunden und 58 Minuten, in Flensburg sogar 17 Stunden und 19 Minuten.

Die Erde kreist im Laufe eines Jahres einmal um die Sonne. Die Ebene, in der diese leicht elliptische Bahn vollzogen wird nennt man Ekliptik. Die Erde dreht sich bekanntlich auch um sich selbst, wodurch Tag und Nacht entstehen. Die Achse, um die sich die Erde dreht steht nun gegenüber der Ekliptik um etwa 23,5 Winkelgrad geneigt im Weltraum. Das führt dazu, dass sich die Nordhalbkugel im Sommer der Sonne zuneigt, im Winter dagegen von ihr abneigt. Auf der Südhalbkugel verhält es sich entsprechend umgekehrt.

Erdachsenneigung und Tageslängen während der Sommersonennwende

Am Donnerstag durchläuft nun die Erde auf ihrem Weg um die Sonne den Punkt, an dem diese Neigung am stärksten ausgeprägt ist. Am Polarkreis auf ca. 66,5 Grad nördlicher Breite geht dann die Sonne genau für einen Tag nicht mehr unter, entlang des Wendekreises auf etwa 23,5 Grad wandert sie mittags über den Zenit, den höchsten Punkt am Himmel.

Genau entgegengesetzt verhält es sich zur Wintersonnenwende, die dieses Jahr am 21. Dezember stattfindet. Dann erleben wir den kürzesten Tag des Jahres und am Polarkreis geht die Sonne dann gar nicht mehr auf. Am astronomischen Beginn der anderen Jahreszeiten Frühling und Herbst, dieses Jahr am 20. März und 22. September steht die Erdachse quer zur Verbindungslinie zwischen Erde und Sonne und somit sind Tag und Nacht dann auf der ganzen Erde gleich lang, weswegen man diese Termine auch Äquinoktien nennt.

Die Neigung der Erdachse von derzeit etwa 23,5 Grad gegenüber der Ekliptik schwankt übrigens im Laufe von etwa 41.000 Jahren zwischen 21,5 und 24,5 Grad, wodurch die Jahreszeiten entsprechend verstärkt bzw. abgeschwächt werden. Zusammen mit Schwankungen der Form der Erdumlaufbahn, der sog. Exzentrizität innerhalb von etwa 100.000 Jahren und einer als Präzession bezeichneten Torkelbewegung der Erdachse mit einer Periode von etwa 26.000 Jahren verursachte diese Schwankung die Eiszeiten und Zwischeneiszeiten der vergangenen Jahrmillionen.