Goldbarren

Preis auf Rekordhoch Türkei wird weltgrößter Gold-Käufer

Stand: 16.09.2024 13:02 Uhr

Der Goldpreis klettert von Rekord zu Rekord. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete an der Börse zeitweise 2.590 US-Dollar - so viel wie noch nie. Besonders die Türkei steigt in Gold ein.

Der Goldkurs kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Verantwortlich für die Rekordjagd sind die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Anleger erwarten, dass am Mittwoch auch die US-Notenbank FED ihre Zinswende einläuten dürfte. Börsianer spekulieren, dass dann Gold wieder attraktiver werden könnte. Zwar wirft Gold keine Zinsen ab, doch im Vergleich zu fallenden Renditen von Staatsanleihen wird das Edelmetall wieder interessanter.

Groß ist die Gold-Nachfrage auch bei Zentralbanken. So ist die Türkei zum größten Goldkäufer der Welt geworden. Daten der Organisation "World Gold Council" zeigen, dass die Türkei im ersten Halbjahr knapp 45 Tonnen Gold gekauft hat.

Strategischer Vermögenswert für Notenbanken

Für Staaten ist das Edelmetall insbesondere ein strategischer Vermögenswert. Angesichts einer schwachen Landeswährung Lira und hoher Inflation suche die Türkei nach Sicherheit, sagen Experten. Außerdem versuchen Länder wie die Türkei, China oder Indien durch Goldreserven unabhängiger vom US-Dollar zu werden.

Gold auf Rekordhoch - auch in Euro

Zu Wochenbeginn stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 2.589,64 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung heute ein Rekordhoch bei 2.334,80 Euro je Unze.

Seit etwa einer Woche geht es mit dem Goldpreis zum Teil kräftig nach oben. In dieser Zeit hat das Edelmetall fast vier Prozent an Wert gewonnen. Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen hat auch der US-Dollar zuletzt an Wert verloren, was dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleiht.

Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in US-Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der US-amerikanischen Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger, was die Nachfrage und damit den Preis stützt. 

Mit Informationen von Constantin Röse, ARD-Finanzredaktion

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. August 2024 um 15:23 Uhr.