Eine Darstellung der Kryptowährung Bitcoin.
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Trump bewegt Kryptomarkt DAX startet schwach, Bitcoin auf Rekordhoch

Stand: 16.12.2024 09:25 Uhr

Am deutschen Aktienmarkt sind die Anleger nicht mehr in Rekordlaune. Der DAX ist mit leichten Verlusten in die letzte volle Handelswoche des Jahres gestartet. Derweil treibt Trump den Bitcoin auf ein neues Rekordhoch.

Die Rekordlust der Anleger am deutschen Aktienmarkt hat merklich abgenommen. Der DAX startet mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 20.361 Punkte in die letzte volle Handelswoche des Jahres. Es scheint, als wollten sich die Anleger mit dem bereits Erreichten fürs Erste zufriedengeben.

Für neue, kräftige Anstiege zum Ende eines weiteren 20-Prozent-Jahres fehle die Überzeugung für weitere Käufe, erklärt Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Der DAX befindet sich in einem intakten, starken Bullenmarkt, der sich durch kaum vorhandene Schwankungen, ausbleibende Korrekturen und immer wieder neue Rekorde auszeichnet", so Stanzl.

Tatsächlich hatte der DAX vor dem Wochenende seine Bestmarke nochmals um einige Punkte nach oben geschraubt auf knapp 20.523 Punkte. Dann aber hatte er alle Gewinne abgegeben und 0,1 Prozent im Minus geschlossen.

Aus technischer Perspektive mahnt die Umkehr der Kurse nach dem Rekordhoch zur Vorsicht, ist er doch bestenfalls ein Zeichen, dass dem DAX die Puste auszugehen droht. Im schlechtesten Falle wäre er sogar ein Hinweis auf einen Fehlausbruch auf der Oberseite und damit auf kommende Kursverluste.

So oder so steht den Anlegern eine ereignisreiche Börsenwoche bevor: "Zinspolitisch steht mit der Fed, der Bank of England und der Bank of Japan eine Weltreise an", betont Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Im Verlauf der Woche verkünden die drei Notenbanken ihre Zinsentscheidungen.

Im Fokus steht vor allem die Federal Reserve, die die Zinsen voraussichtlich nochmals senken dürfte. Am Markt wurde zuletzt spekuliert, dass die US-Notenbank danach womöglich eine Zinspause einlegen könnte.

Unerwartet schwache Verbraucherausgaben Chinas haben die Stimmung an den asiatischen Börsen getrübt. Die Börse in Shanghai notierte 0,2 Prozent tiefer. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,5 Prozent. In Tokio trat der Nikkei-Index bei 39.457 Punkten auf der Stelle, während der breiter gefasste Topix 0,3 Prozent nachgab.

Die US-Börsen hatten am Freitag eine Verschnaufpause eingelegt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 43.828 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 6.051 Punkten, und der technologielastige Nasdaq stagnierte bei 19.926 Stellen.

Im frühen Devisenhandel steht der Dollar etwas unter Druck. Parallel dazu kann der Euro die Marke von 1,05 Dollar verteidigen. Die europäische Gemeinschaftswährung liegt am Morgen bei 1,0513 Dollar. Der Goldpreis tendiert bei knapp 2.656 Dollar je Feinunze 0,2 Prozent aufwärts.

Am Rohstoffmarkt verbilligt sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,4 Prozent auf 74,21 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Rückgang wird durch Befürchtungen begrenzt, dass es im Falle weiterer US-Sanktionen gegen die Hauptlieferanten Russland und Iran zu Lieferausfällen kommen könnte.

Der Bitcoin ist auf ein neues Allzeithoch von über 106.000 Dollar gestiegen. Auslöser waren Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA andeutete. Die weltweit bekannteste Kryptowährung erreichte in den frühen Morgenstunden asiatischer Zeit einen Spitzenwert von 106.533 Dollar.

Im DAX steht die VW-Aktie im Fokus. In Hannover kommen heute VW und IG Metall zu ihrer womöglich entscheidenden Tarifrunde zusammen. Mit einem zweitägigen Verhandlungsmarathon wollen beide Seiten versuchen, den Tarifstreit noch vor Weihnachten beizulegen. Die Positionen liegen aber noch weit auseinander.

Die Volkswagen-Eigentümerholding Porsche SE muss voraussichtlich Milliarden auf ihre Beteiligungen an VW und dem Sportwagenhersteller Porsche AG abschreiben. Das Unternehmen rechnet daher nun mit einem erheblichen Verlust nach Steuern. Bislang hatte Porsche SE ein Konzernergebnis nach Steuern von plus 2,4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Die Allianz hat die geplante milliardenschwere Übernahme der Income Insurance aus Singapur abgeblasen. Der Münchner Versicherungskonzern teilte am Morgen mit, er ziehe sein Gebot zurück. Allerdings wolle man langfristig in dem asiatischen Stadtstaat engagiert bleiben. Insider-Berichten zufolge hatte es politische Widerstände gegen den Deal gegeben.

Der Wohnungskonzern Vonovia hat die Abfindung der außenstehenden Aktionäre von Deutsche Wohnen im Rahmen des geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages festgelegt. Deutsche-Wohnen-Anteilseigner sollen je Deutsche-Wohnen-Aktie 0,7947 Aktien von Vonovia plus eine jährliche Ausgleichszahlung von brutto 1,22 Euro je Papier bekommen.

Das für seine Abnehmspritzen bekannte Pharmaunternehmen Novo Nordisk will mit einem Milliardendeal seine Kapazitäten ausbauen. Das Unternehmen stellt unter anderem die Diabetes- und Diätmittel Ozempic und Wegovy her. Nun will es drei Abfüllanlagen in den USA, Italien und Belgien übernehmen. Die Übernahme des US-Unternehmens Catalent könne "in den kommenden Tagen" abgeschlossen werden.

Der US-Pharmakonzern und Impfstoffhersteller Moderna muss noch vor Weihnachten aus dem technologielastigen Nasdaq 100 weichen. Das teilte der Börsenbetreiber Nasdaq am Wochenende in New York mit. Neu aufgenommen wird dafür das Datenanalyse-Unternehmen Palantir. Indexänderungen sind vor allem für ETF-Fonds wichtig, die einen Index real nachbilden.