Ein Fahrschulauto in Berlin (Archiv)

Statistisches Bundesamt Führerscheine werden deutlich teurer

Stand: 13.08.2024 10:33 Uhr

Deutlich über 4.000 Euro kann ein Autoführerschein in Deutschland derzeit kosten. Das ist weit mehr als noch vor wenigen Jahren. Die Preise stiegen laut Statistischem Bundesamt deutlich über Inflationsniveau - variieren allerdings.

Die Preise für einen Pkw-Führerschein sind deutlich gestiegen. Zuletzt lagen die Steigerung sogar über der Inflation. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Kosten 2023 um 7,6 Prozent verglichen mit 2022. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen in dem Jahr nur um 5,9 Prozent. Der Behörde zufolge handelt sich sich um einen "überdurchschnittlich starken" Anstieg.

Auch ein Jahr zuvor war der Effekt zu beobachten: Im Jahr 2022 lag die Inflation bei 6,9 Prozent, die Preise für den Führerschein legten aber um 10,8 Prozent zu - laut den Statistikern die größte Zunahme seit 1992.

 

Keine pauschalen Summen

Dem ADAC zufolge kostete ein Autoführerschein zuletzt zwischen 2.100 und 4.400 Euro. Die Sparkasse nennt unter Bezug auf die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände für das Jahr 2020 deutlich niedrigere Preise von im Schnitt 2.182 Euro und 2017 1.929 Euro.

Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände rechnet aktuell mit einem zu erwartenden Preis von 2.800 bis 3.500 Euro. Ihren Angaben nach ist ein Führerschein auf dem Land meist günstiger, weil dort die Infrastruktur weniger komplex sei als in der Stadt. 

"Fahrschulen können die Preise für ihre Leistungen selbst bestimmen und müssen diese transparent machen, einen Pauschalpreis gibt es nicht", teilte das Statistische Bundesamt mit. "Gebühren wie die des TÜV sind dagegen festgelegt."

Auch Versicherungen und Reparaturen teurer

Ähnlich wie die Kosten für Fahrschule und Führerschein stiegen im vergangenen Jahr auch die Preise für die Kraftfahrzeugversicherung, Reparatur, Inspektion und Parkgebühren. Die Kraftfahrzeugversicherung kostete laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 8,3 Prozent mehr als 2022. Für die Reparatur, Inspektion, Parkgebühr und Ähnliches mussten Autofahrerinnen und Autofahrer im vergangenen Jahr 7,7 Prozent mehr zahlen.

Der Trend könnte sich noch fortsetzen. Im Juli 2024 zogen die Preise für Versicherungen für den Verkehr um 29,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an, wie die Statistiker herausfanden. Die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen verteuerte sich im vergangenen Monat um 5,9 Prozent - bei einer Inflationsrate von 2,3 Prozent.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 13. August 2024 um 10:36 Uhr.