Starkes Sommergeschäft Airlines erwarten doppelt so viel Gewinn
Nach herben Verlusten in der Corona-Krise profitieren die Fluggesellschaften weltweit derzeit vom starken Sommergeschäft. Das Vorkrisenniveau können die Airlines aber wohl nicht erreichen.
Fluggesellschaften in aller Welt winken im laufenden Jahr deutliche Gewinne: Die Branche dürfte 2023 einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaften, teilte der Weltluftfahrtverband IATA bei seiner Generalversammlung in Istanbul mit. In seiner bisherigen Gewinnprognose vom Dezember vergangenen Jahres war der Branchenverband von 4,7 Milliarden Dollar ausgegangen.
"Die Pandemiejahre liegen hinter uns, und die Grenzen sind wie normal geöffnet", sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh: "Viele Menschen müssen nicht nur reisen, sondern wollen es auch. Und sie werden es auch das ganze Jahr lang tun." Bislang behindert auch die hohe Inflation die Nachfrage nicht, wie jüngste Quartalsergebnisse der Fluggesellschaften zeigten. Die Airlines bereiten sich nun auf ein boomendes Sommergeschäft vor.
"Weniger als eine Tasse Kaffee"
Von ihrem Gewinnniveau aus dem Jahr vor der Pandemie dürften die Airlines auch wegen der höheren Kerosin-Preise aber weit entfernt bleiben: 2019 hatte die Branche nach früheren Angaben bei besser ausgelasteten Flugzeugen einen Profit von 26,4 Milliarden Dollar eingeflogen.
Neben den hohen Kerosinpreisen machen auch Lieferprobleme bei den Flugzeugbauern den Unternehmen zu schaffen. Dazu kommen steigende Flughafengebühren. Das betreffe insbesondere den Amsterdamer Flughafen Schipol sowie Flughäfen in Südafrika. Zudem sei die Ertragskraft der Fluggesellschaften immer noch zu niedrig, betonte Walsh. Derzeit verdienten die Unternehmen mit jedem Passagier gerade einmal 2,25 Dollar - "weniger als eine Tasse Kaffee oder ein U-Bahn-Ticket".
Großauftrag für Airbus
Zugleich profitieren auch die Flugzeugbauer von der anziehenden Reiselust: So steht Airbus Insidern zufolge kurz vor einem Rekordauftrag aus Indien. Die indische Billigairline IndiGo wolle 500 Maschinen vom Typ A320 bei dem europäischen Flugzeugbauer bestellen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine offizielle Stellungnahme von Airbus oder IndiGo gibt es bislang aber nicht.
Sollte der Deal zustande kommen, dürfte er - gemessen an den derzeitigen Listenpreisen - ein Volumen von rund 50 Milliarden Dollar haben. Signifikante Rabatte sind bei solchen Geschäften allerdings üblich.