Japanische Autohersteller Nissan und Honda sprechen über mögliche Fusion
Kommt die nächste Mega-Fusion in der Autoindustrie? Die japanischen Konzerne Nissan und Honda führen offenbar Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss. Gemeinsam wäre man Nummer drei der Branche weltweit.
Die beiden japanischen Autokonzerne Nissan und Honda führen angesichts des global harten Wettbewerbs bei Elektrofahrzeugen Gespräche über eine mögliche Fusion. Wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, erwägen die Hersteller die Gründung einer gemeinsamen Holdinggesellschaft, in die auch Mitsubishi Motors eingebracht werden könnte.
Zusammen produzieren die drei Automarken derzeit ungefähr acht Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Ein fusionierter Konzern wäre der drittgrößter Autohersteller der Welt - hinter Toyota und Volkswagen. Der Zusammenschluss könnte der größte in der Branche sein seit der 52 Milliarden Dollar schweren Fusion zwischen Fiat Chrysler und PSA im Jahr 2021, aus der Stellantis hervorging.
Kooperation schon seit dem Frühjahr
Honda und Nissan wollten die Fusionsgespräche offiziell nicht bestätigten. Die beiden Konzerne teilten lediglich mit, man ziehe verschiedene Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit in Betracht, es seien aber noch keine Entscheidungen getroffen worden.
Honda und Nissan hatten sich im März darauf geeinigt, bei E-Autos zusammenzuarbeiten. Im August vertieften sie ihre Kooperation und vereinbarten eine Zusammenarbeit unter anderem bei Batterien.
Harte Konkurrenz durch Tesla und die Chinesen
Die Konzerne aus Japan wollten ihre Ressourcen bündeln, um besser gegen Tesla und chinesische Elektrofahrzeugbauer konkurrieren zu können, hieß es. Experten sehen hier Nachholbedarf bei japanischen Automobilherstellern.
Außerdem geht es den Unternehmen offenbar darum, sich für die weitere Präsidentschaft von Donald Trump in den USA zu wappnen. Ein Zusammenschluss zwischen Nissan und Honda würde dem größeren Konzern erweiterte Möglichkeiten der Produktion in den Vereinigten Staaten bieten, um neuen Zöllen auszuweichen.
Wie Investoren reagieren
Der Aktienkurs von Nissan - größter Anteilseigner bei Mitsubishi Motors - zog in Reaktion auf die angeblichen Fusionspläne um fast ein Viertel an. Der Börsenwert von Nissan stieg damit auf 1,55 Billionen Yen oder umgerechnet fast zehn Milliarden Euro.
Weniger erfreut über die Fusionsberichte zeigten sich die Honda-Anleger: Die Marktkapitalisierung Hondas sank infolge des Berichts um knapp vier Prozent auf 6,5 Billionen Yen, umgerechnet rund 40 Milliarden Euro.