Rückschlag für Mars-Pläne SpaceX-Rakete explodiert beim Test
Erneut ist eine Rakete von SpaceX bei einem Testflug explodiert. Mit dem Prototypen "Starship" will das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk Reisen zum Mond und Mars ermöglichen.
Wie schon im Dezember hat das private Raumfahrtunternehmen SpaceX bei seinem jüngsten Raketentest einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Der Testflug des neuen "Starship"-Raketenprototyps 9 (SN9) endete am Dienstag (Ortszeit Texas) mit einer Explosion, wie Videoaufnahmen zeigen.
Nach dem gelungenen Start in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas schien zunächst alles und nach Plan zu laufen. Problemlos vollführte die unbemannte Rakete in horizontaler Lage eine Serie von Testmanövern. Doch wenige Minuten später - das "Starship" hatte bereits die maximale Flughöhe von zehn Kilometern erreicht - ging das Landemanöver wegen eines technischen Defekts schief.
Die Live-Aufnahmen zeigen, dass die Rakete mit zu hoher Geschwindigkeit und im falschen Winkel zurückkehrte. Der Prototyp stürzte mit einem Knall zu Boden und ging in Flammen auf. Es bildete sich ein Feuerball und eine riesige Staubwolke.
"Großartiger Flug nach oben"
"Wir hatten erneut einen großartigen Flug nach oben. An der Landung müssen wir noch ein bisschen arbeiten", sagte John Insprucker, der führende Space-X-Ingenieur, nach Informationen von "CNBC" während der Übertragung des Fluges auf der Homepage des Unternehmens.
Nach den Plänen von SpaceX-Gründer Elon Musk soll das "Starship" eines Tages Fracht und Menschen zum Mond und zum Mars befördern. Der besondere Clou dabei: Die Rakete soll komplett wiederverwendbar werden. Um das zu erreichen, muss sie in der Luft ein Wendemanöver vollführen und anschließend wieder kontrolliert auf dem Boden landen.
So soll die Rakete auch dort einsetzbar werden, wo es weder Startrampen noch ideale Landeplätze gibt - etwa auf dem Mars. Bereits im Dezember war allerdings eine "Starship"-Rakete, die SN8, nach einem Testflug in Texas aufgrund eines Problems mit dem Treibstoffsystem bei der Landung explodiert.
SpaceX will Touristen ins All bringen
Mit seiner Rakete Falcon-9 hat sich SpaceX bereits in der Raumfahrt etabliert. Im November startete damit die erste Routinemission einer bemannten Rakete zur Internationalen Raumstation ISS.
Noch in diesem Jahr will SpaceX darüber hinaus neben Satelliten-Transporten und Frachtflügen auch Passagiere ins All befördern. Die erste touristische Weltraummission mit dem Namen "Inspiration4" sei für das vierte Quartal geplant, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Die Reise mit vier Touristen soll drei Tage dauern und in einer Serie von Erdumrundungen bestehen. Zu den ersten Weltraumtouristen von SpaceX soll den Angaben zufolge der US-Unternehmer Jared Isaacman gehören, der Begründer des Bezahldienstes Shift4 Payments ist.